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Design Thinking, Scrum, Kanban, Xtreme Programming – agile Methoden sind in aller Munde. Ursprünglich kommen diese Methoden aus der Software-Entwicklung. Allerdings wenden heute mehr und mehr Unternehmen agile Arbeitsmethoden an. So wollen sie in  einer digitalen und komplexen Welt flexibler agieren und beispielsweise Produkte schneller sowie markt- und kundengerechter einführen. Welche Rolle dabei ein agiler Coach einnimmt, das verrät dieser Blogbeitrag. Viel Spaß beim Lesen.

Mit unserer Career-to-go-Reihe beleuchten wir verschiedene Karrierethemen für dich und geben hilfreiche Tipps für den Alltag. Im heutigen Beitrag erfährst du vom Scrum Master Nadine Andraczek, wie sie zu dieser Rolle kam. Sie berichtet außerdem, wie sich der Scrum Master vom agilen Coach unterscheidet.

 Was macht eigentlich ein agiler Coach?

Unternehmen benötigen Fachleute, die sich mit diesen vielfältigen Methoden, Prozessen sowie ihren Dynamiken auskennen und sie vermitteln können. Für den Erfolg von Agilität reicht es nicht, agile Methoden einzuführen und Strukturen zu verändern. Es muss sich eine agile Kultur hinsichtlich Werten, Prinzipien und Haltungen bei Mitarbeitern und Vorgesetzten etablieren. Die Vermittlung dieser Methoden und die Mitgestaltung des Kulturwandels übernehmen agile Coaches.

Trotz des weitreichenden Aufgaben- und Verantwortungsfelds von agilen Coaches gibt es keinen standardisierten Ausbildungsrahmen oder Karrierewege, denen man folgen kann. Die meisten agilen Coaches kommen über Umwege zu dieser Aufgabe. Zum Beispiel, indem sie ein hohes Interesse an den agilen Werten und Methoden entwickeln.

Auf dem Weg zum agilen Coach

So war es auch bei mir. Ich arbeite seit 1,5 Jahren bei Phoenix Contact und startete im Corporate Marketing als Social Media Manager. Davor war ich in verschiedenen Unternehmen in den Bereichen Projektmanagement und Marketing tätig. Durch mein Studium im Bereich interkulturelles Management und Marketing hatte ich bereits eine hohe Affinität zu den Themen Kommunikation, Kommunikationsverhalten und Teamentwicklung. Mit agilen Methoden kam ich bereits bei meinem damaligen Arbeitgeber aus dem Bereich IT-Lösungen und Services in Berührung. Hier wurde im Jahr 2010 die Software-Entwicklung vom klassischen Projektmanagement zur agilen Methodik Scrum umgestellt. Mehr zu dieser Methode könnt ihr in diesem Blogartikel lesen. Im Vergleich zum klassischen Projektmanagement begeisterte mich damals, wie motiviert und zielstrebig die Scrumteams in den Sprints arbeiten. Nach jedem Sprint entsteht eine fertige Funktionalität oder ein Zwischenprodukt. Weiterhin empfand ich die offene, wertschätzende und gleichzeitig konstruktive Arbeitsweise in den Teams als sehr angenehm.

Vom Scrum Master zum agilen Coach?

Ende 2017 wurde dann eine neue Einheit für die digitale Kundenschnittstelle gegründet, die nach agilen Prinzipien und Methoden arbeiten sollte. Die Freude war aufgrund meiner positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit groß. Der Wechsel in die neue Einheit fiel mir also leicht.

Im Laufe der Operationalisierung dieser Einheit und der agilen Form der Zusammenarbeit wurde allerdings auch deutlich, dass wir zusätzliche Rollen im Team benötigen. In diesem Rahmen habe ich mich im Bereich der agilen Methodik weiterentwickelt. Parallel zu meiner damit einhergehenden Qualifizierung zum Scrum Master hatte ich bereits die Chance, das Team, das den neuen E-Shop auf unserer Webseite entwickelt, zu unterstützen.

Meine Tätigkeit als Scrum Master bildet einen Baustein auf dem Weg zum agilen Coach. Als Scrum Master lerne ich viel über verschiedene Bereiche: Organisationskultur, eigenverantwortliche und selbstbestimmte Teamarbeit, Kommunikation, Konfliktmanagement, Organisationsentwicklung sowie die Etablierung und Umsetzung des agilen Mindsets. Diese Fähigkeiten kann ich als agiler Coach auch auf Ebene der gesamten Organisation einsetzen. In der Rolle des agilen Coaches unterstütze ich meine Kollegen in der Umsetzung und Nutzung von agilen Methoden. Außerdem helfe ich bei der Entwicklung von Teams und der Ermöglichung einer konstruktiven Zusammenarbeit sowie bei der Aufdeckung und Lösung von Konflikten. Weiterhin konzipiere ich gemeinsam mit vielen Kollegen Workshops nach agilen Methoden und begleite die Durchführung. Ein weiterer wichtiger Aufgabenpunkt ist die Förderung des gegenseitigen Austauschs und der Kooperation zwischen den unterschiedlichen Teams, Rollen und Bereichen. Nur so können wir gemeinsam kontinuierlich besser werden.

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