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Ob im Tagesspiegel, dem Ärzteblatt oder dem ZDF, überall war im Juni die Rede davon, dass häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder während der Corona-Pandemie zugenommen hat. Das haben wir vom Frauennetzwerk ing‘enious zum Anlass genommen, dem Frauenhaus in Lippe eine Spende zu überreichen.

Die Pandemie hat auch unseren Alltag als Industrieunternehmen auf den Kopf gestellt. Wir haben uns vielen neuen Herausforderungen stellen müssen. In Blogbeiträgen aus verschiedenen Unternehmensbereichen zeigen wir euch, was wir dabei gelernt haben.

Es gibt Situationen in unserer Gesellschaft, die während der Pandemie vermehrt unserer Wahrnehmung und Unterstützung bedürfen. Die Gesundheit der Menschen in unserer Region liegt uns am Herzen. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass die Spende den Bewohnerinnen im Frauenhaus geholfen hat, einmal richtig durchzuatmen. Denn nicht nur, dass während der Pandemie der Bedarf an Plätzen dort steigt, auch die beengten Wohnverhältnisse waren mit den Kontaktbeschränkungen noch schwerer zu ertragen. Während der Auszeit auf einer Nordseeinsel konnten sich die Frauen gemeinsam mit ihren Kindern von dem engen Alltag im Frauenhaus erholen und neue Kraft schöpfen.

Spendenübergabe ing‘enious Frauenhaus

Viele unserer Kolleginnen und Kollegen hätten gerne an der Spendenübergabe teilgenommen und mehr über die Arbeit des Frauenhauses erfahren. Aber vorsichtshalber begrenzen wir die Anzahl an Personen, die sich in einem Raum aufhalten dürfen.  So durften wir leider nur zu dritt die selbstgebastelte Dankeskarte, von den Kindern bemalt und mit Muscheln beklebt, von Stefanie Nowak-Thormählen (rechts im Bild), der Leiterin des Frauenhauses, entgegennehmen.

Frauenhaus der AWO in Lippe

„Frauen, die von seelischer oder körperlicher Gewalt bedroht oder betroffen sind, können sich jederzeit telefonisch mit uns in Verbindung setzen“, so Stefanie Nowak-Thormählen. Ein Gespräch, jemand der zuhört und Verständnis hat, sich etwas von der Seele reden, all das kann hilfreich sein. Auch Angehörige von Betroffenen oder der Freundeskreis können sich jederzeit mit ihren Fragen an das Frauenhaus wenden. Dort geht es in erster Linie um Soforthilfe und Unterstützung. Die Probleme der von Gewalt betroffenen Frauen werden auf Wunsch auch anonym geklärt. In Gesprächen helfen die Mitarbeiterinnen bei der Entscheidung, wie es weitergehen soll.

Die steigende Gewaltbereitschaft sorgt für ein ausgelastetes Haus. Aber auch personell ist die Coronakrise für die Mitarbeiterinnen eine Herausforderung. Zusätzlich zu den täglichen Aufgaben mussten Hygienekonzepte erarbeitet werden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Ganz allgemein brauchen Frauenhäuser in dieser Situation schnelle und unbürokratische Hilfe. Denn leider sind die meisten Frauenhäuser schon ohne Corona gut ausgelastet.

ing‘enious – Das Netzwerk für Frauen in technischen Berufen

Inga: Maskottchen von ing‘enious

ing‘enious ist das Netzwerk der Phoenix Contact-Gruppe für Frauen in technischen Berufen, das auch durch die Geschäftsführung gefördert wird. Uns verbindet der Lebens- und Arbeitsalltag in der Technik, sei es durch Ausbildung, Studium oder die tägliche Arbeit in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT). Wir geben Impulse zur Weiterentwicklung des Unternehmens in einer modernen Arbeitswelt und möchten Vorbilder sein für junge Frauen, indem wir in Schulen und Hochschulen Begeisterung für technische Berufe wecken. Ein branchenübergreifender Austausch mit innovativen Arbeitgebern ist uns wichtig, um voneinander zu lernen. Hinsichtlich eines modernen Arbeitsumfelds wollen wir die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen erkennen und daraus Lösungsansätze erarbeiten.

Die Eule Inga ist das Maskottchen von ing‘enious. Entstanden ist sie aus einem Projekt „innovative Technik zum Anfassen“ zum Familientag 2018 bei Phoenix Contact. Seitdem begleitet Inga als pfiffig-sympathische MINT-Botschafterin das Netzwerk zu allen Gelegenheiten.

Studie zu häuslicher Gewalt

Ausgangssperren und Existenzängste können Streit in der Familie eskalieren lassen. Manchmal schlägt der Streit in Gewalt um. Längst nicht alle Opfer suchen Hilfe. Um die tatsächliche Dimension abschätzen zu können, wurde eine Studie zur häuslichen Gewalt durchgeführt.

Dafür befragten die Wissenschaftlerinnen Janina Steinert von der TU München und Dr. Cara Ebert vom RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung etwa 3.800 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren. Eine repräsentative Gruppe gab online Auskunft über die Zeit der strengsten Kontaktbeschränkungen. Um bei den schwierigen Themen eine möglichst korrekte Antwort zu bekommen, nutzten die Wissenschaftlerinnen z. B. bei Fragen nach sexueller Gewalt eine anerkannte indirekte Fragemethode. Die Studie weist u. a. darauf hin, dass nur ein sehr kleiner Teil der Betroffenen die Hilfsangebote, z. B. die Beratung von Frauenhäusern, nutzt. Hier ist definitiv noch mehr Aufklärung und Werbung notwendig.

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