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Augmented Reality gibt es nicht nur in Spielen wie Pokémon GO. Auch in einer Smart Factory kann die erweiterte Realität eingesetzt werden, um Arbeitsabläufe an ungeübte Mitarbeiter weiterzugeben. Mehr dazu lest ihr im heutigen Beitrag.

Industrie 4.0 – das ist die Produktion der Zukunft. Alles wird „smart“, nicht nur das „phone“ und die „watch“, auch unser Arbeitsalltag verändert sich im Rahmen der Digitalisierung rasant. Wir halten euch auf dem Laufenden darüber, was die vierte industrielle Revolution eigentlich bedeutet. Anhand von praxisnahen Beispielen erklären wir, wie wir den Weg der digitalen Transformation Richtung Zukunft beschreiten.

Augmented Reality beim Werkzeugumbau

In meinem letzten Beitrag habe ich euch von den digitalen Umbauplänen in unserer Smart Factory berichtet. Dadurch haben wir gelernt, Daten in pragmatische Informationen zu verwandeln. Heute stelle ich euch ein weiteres Projekt vor. Mit Augmented Reality testen wir, inwieweit wir unsere Daten nutzen können, um einen ungeübten Mitarbeiter bei einem komplexen Rüstvorgang zu unterstützen.

Bei der Augmented Reality (deutsch: erweiterte Realität) wird die Realitätswahrnehmung digital erweitert. Das geschieht meist visuell durch die Ergänzung von Bildern oder Videos um Zusatzinformationen. Augmented Reality wird beispielsweise bei Übertragungen von Fußballspielen genutzt, wenn die Entfernung zum Tor bei einem Freistoß anhand einer Linie eingeblendet wird.

Ein Rüstvorgang hat nichts mit Rittern und ihren Rüstungen zu tun. Bei einem Rüstvorgang wird eine Maschine entsprechend der neuen Artikelvariante, die sie fortan produzieren soll, umgebaut.

In der Smart Factory müssen wir unseren Produktionsprozess stark an den Markterfordernissen ausrichten, d. h. den Anforderungen unserer Kunden. Die wollen oft speziell auf sie zugeschnittene Teile. Daher erwarten wir immer mehr Rüstvorgänge in kürzeren Abständen. Eine Lösung mit einer Augmented-Reality-Brille könnte uns dabei helfen, diese Anforderung qualitativ und wirtschaftlich sicher zu erfüllen.

Wissen digitalisieren mit Augmented Reality

Um bei einem Rüstvorgang Fehlerquote, Arbeitszeit sowie Fehlteile gering zu halten, ist ein hohes Maß an Erfahrung notwendig. Diese Erfahrung haben oft nur einige wenige Mitarbeiter. Durch die Digitalisierung der Erfahrung wird das Wissen auch für ungeübte Mitarbeiter zugänglich.

Eine AR-Brille unterstützt den Facharbeiter im Rüstprozesses durch das Einblenden von virtuellen Bauteilen in die wirkliche Umgebung. Montagerichtungen und Bewegungen werden animiert und der Mitarbeiter kann anhand der Anleitung den notwendigen Arbeitsschritt korrekt ausführen.

Im Bedienfeld werden zusätzliche Informationen zum Arbeitsschritt angezeigt. Durch eine einfache Fingerbewegung kann der Mitarbeiter einzelne Sequenzen noch mal ansehen oder gegebenenfalls verlassen. Die zu montierenden oder demontierenden Bauteile werden farblich markiert, notwendige Hilfsmittel werden in das Sichtfester eingeblendet. Dafür nutzt die Augmented-Reality-Brille eine Vielzahl von eingebauten Sensoren, um eingeblendete Informationen korrekt im Raum zu platzieren.

Mit unserem ersten Projekt, der digitalen Umbauanleitung, haben wir gelernt, unsere Stammdaten für die Digitalisierung zu nutzen. In diesem Projekt ist die Kernkompetenz des Werkzeugmechanikers von entscheidender Bedeutung.

Die Anwendung der Augmented-Reality-Brille ist eine Erweiterung der Digitalisierung um Erfahrung und Arbeitsweisen unserer Mitarbeiter. Durch das Einbinden von bewährten Arbeitsabläufen in das Programm können auch ungeübte Kollegen einen Rüstvorgang durchführen. Dadurch haben wir einen langfristigen und nachhaltigen Nutzen für die Zukunft geschaffen.

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