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Die Welt verändert sich in rasantem Tempo: Lieferketten werden sensibler, Märkte dynamischer, Anforderungen von Kunden individueller und Arbeitsplätze digitaler. Das Umfeld, in dem sich Unternehmen und Mitarbeitende heute bewegen, ist hochkomplex. Und es verändert sich permanent. Was diese Veränderungen für das Thema Führung bedeuten, beleuchten wir in unserer Serie „Farbe bekennen – Führung im Fokus“. Hier kommen Experten zu Wort. Dazu gehören Mitarbeitende von Phoenix Contact – mit und ohne Führungsaufgaben – sowie Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen.  Wir schauen zunächst mit einem externen Fachmann auf die aktuelle Situation sowohl bei Phoenix Contact als auch in anderen Unternehmen.

Wir starten zunächst mit einer Außensicht auf das Zukunftsthema und haben mit Sven Fissenewert gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Agentur P1 GmbH und begleitet mit seinem Team Phoenix Contact schon seit langem als Trainer und Coach für die Führungskräfte. Er hilft aber auch anderen Unternehmen und ist dadurch ausgewiesener Kenner und Experte, wenn es um Führung im Wandel geht. „Was wir gerade erleben, sind eine gewisse Ratlosigkeit und die Suche nach neuen Führungsmethoden“, fasst er zusammen. „Die Veränderungen in allen geschäftsrelevanten Bereichen haben sich in kurzer Zeit so verändert, dass hier großer Bedarf herrscht.“ Dies beträfe große wie kleine Unternehmen, Mittelständler ebenso wie Konzerne. „Insgesamt ist die Welt deutlich schlechter vorhersagbar geworden“, meint er. 

Für diese Situation seien kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) sowie Familienunternehmen – wie Phoenix Contact – durchaus gut aufgestellt, weiß Sven Fissenewert aus seiner Beratertätigkeit. „Zum einen können sie meist viel freier vom Finanzmarkt agieren und sind damit unabhängiger. Zum anderen gibt es in der Regel einen sehr hohen Vertrauensvorschuss der Mitarbeitenden und der Eigentümer in das Management und die Führungskräfte“, so Fissenewert. Das führe dazu, dass in solchen unübersichtlichen Zeiten, wo es auf Geschwindigkeit und Geschlossenheit ankomme, Familienunternehmen viel flexibler und schneller und damit erfolgreicher als große Konzerne agieren könnten.

Sven Fissenewert
Sven Fissenewert

Gute Basis für die Zukunft

„Phoenix Contact hat eine ganz spezielle DNA“, so Sven Fissenewert. „Es gibt eine enorme fachliche Kompetenz bei jedem und einen hohen Vertrauensvorschuss. Der Mensch steht im Vordergrund. Und es ist auch in Ordnung, Fehler zu machen und daraus zu lernen.“ Das sei eine ideale Basis, um in Zukunft erfolgreich zu sein.  Das Fundament dafür wurde schon vor einiger Zeit gelegt. Diese Art und Weise der Führung wurde das erste Mal 1993 in den damaligen Unternehmensgrundsätzen dokumentiert. Heute sind diese Charaktereigenschaften essenziell für moderne, flexible Führungsmodelle.

„Mit dieser Basis konnte Phoenix Contact permanent wachsen“, erklärt Sven Fissenewert. Aber: Das Umfeld wandelt sich stetig, das Geschäft ist völlig anders, als es vor 30 Jahren war. Er prognostiziert: „Unternehmen, die in Zukunft erfolgreich sein wollen, benötigen zusätzliche Führungstools. Es geht darum, im Sinn einer positiven Kontinuität zu schauen: ‚Was ist gut und richtig?‘ Und gleichzeitig neue Werkzeuge zu entwickeln, um den neuen Herausforderungen zu begegnen.“

Der Weg nach vorn ist unumgänglich

Dieser Weg sei unumgänglich, erschließe gleichzeitig riesige Chancen. Denn die Dynamik der Märkte, der Bedarf an Innovationen und die gesellschaftlichen Entwicklungen klopfen an jede Tür. Sven Fissenewert: „Wer diesen Wandel zuerst mitgeht, wird auch als erster erfolgreich sein.“ Dazu komme eine Spezialität von Phoenix Contact: „Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 15 bis 20 Jahren hinsichtlich Größe und Umsatz, Komplexität und Internationalisierung enorm verändert. Die Verantwortung der Führungskräfte in diesem Gesamtkontext ist heute wesentlich größer. Sie werden zukünftig mehr in anderen, größeren organisatorischen Zusammenhängen denken und agieren.“ 

Wie werden zukunftstaugliche Modelle aussehen? Und wenn sich Führungsaufgaben verändern, welche neuen Themen kommen dann auf die Mitarbeitenden zu? Sven Fissenewert: „Es gibt eine Frage, die man sich immer stellen sollte: Wir wollen die Qualität von Entscheidungen und Umsetzungsprozessen hochhalten. Und wir wollen gleichzeitig die Reaktionsgeschwindigkeit auf sich verändernde Umstände erhöhen. Was ist dann zu tun?“ 

Das Team ist die Lösung

Die Lösung liege im Team. „Oft läuft es darauf hinaus, die Entscheidungsverantwortung und Umsetzungskompetenzen näher dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden: an den Markt, den Kunden, die Entwicklungsbereiche. Dadurch wird man automatisch schneller und effizienter.“ Das bedeutet für den Mitarbeitenden: mehr Kompetenz und Gestaltungsspielraum.

Sven Fissenewert: „Aufgabe der Führungskraft wird es mehr und mehr sein, die Mitarbeitenden so mitzunehmen und zu entwickeln, dass sie diese Verantwortung auch tragen können und im Geschäftskontext Entscheidungen treffen.“ Das bedeutet: mehr Kommunikation, mehr Einbindung in das große Ganze, mehr Transparenz. Diese Rolle zu finden, sei einer der großen Herausforderungen. Sicher sei, meint Sven Fissenewert: „Die Führungskraft wird immer mehr zum Entwickler von Menschen. Sie wird sich immer mehr um die Optimierung der Organisationseinheiten kümmern, die sie verantwortet.“

Führung ganz konkret 

Wie sich das bei Phoenix Contact konkret auswirkt, beleuchten wir in den weiteren Teilen dieser Serie. Zum Beispiel Benedikt Rampke. Er war früher Werkzeugmacher und ist heute Programmierer. Der Fachbereichsleiter hat sein Potenzial erkannt, gefördert und ihn mit Blick für das große Ganze in einen anderen Unternehmensbereich gehen lassen. Oder Peter Whitmore und Klaas Heinrichs. Sie teilen sich die Führung von mehr als 100 Personen. Wie das geht und wie erfolgreich das ist, erzählen wir in einem weiteren Teil der Geschichte. Und wir werden mit Nina Mrugalla sprechen, die skizziert, wie sie als Senior Director People & Culture das Thema Führung denkt und gestaltet.

Wenn ihr schon jetzt Lust habt, bei Phoenix Contact zu arbeiten, schaut doch mal in unserer Jobbörse vorbei.

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