4.9
(14)

Seit rund einem Jahr sind in einem unserer Produktionsbereiche Smartwatches mit einer eigens dafür entwickelten App im Einsatz. Sie helfen, über Warn- und Fehlermeldungen von Maschinen schneller informiert zu sein. Nihat hat mit Herbert Aster gesprochen, der schon seit 1988 in der Montageabteilung arbeitet und sich noch gut an die Zeit ohne schlaue Uhren am Handgelenk erinnern kann.  

Industrie 4.0 – das ist die Produktion der Zukunft. Alles wird „smart“, nicht nur das „phone“ und die „watch“, auch unser Arbeitsalltag verändert sich im Rahmen der Digitalisierung rasant. Wir halten euch auf dem Laufenden darüber, was die vierte industrielle Revolution eigentlich bedeutet. Anhand von praxisnahen Beispielen erklären wir, wie wir den Weg der digitalen Transformation Richtung Zukunft beschreiten.

Mein Tischnachbar Herbert Aster verantwortete schon 1988 unsere Combicon-Montage und hat die Weiterentwicklung unserer Maschinen in den vergangenen Jahren selbst miterlebt und umgesetzt. Da er mir direkt gegenübersitzt, bekommt er auch alle Entwicklungen unserer Smartwatch mit. „So etwas wie die Smartwatch gab es damals nicht”, berichtet er. “Gab es Störungen oder Warnungen, wurden an den Anlagen auf einem Dioden-Display Zahlen angezeigt. Anhand dieses Zahlencodes und einer Tabelle wussten wir, welche Ursache die Produktionsunterbrechung hatte. Komplexe Störungen erforderten eine zeitintensive Ursachensuche.“

Als die ersten Computer an den Maschinen installiert wurden, brachte das so manche Herausforderung mit sich: „Ein Bildschirm oder eine Tastatur – das waren alles neue Geräte”, erzählt mir Herbert Aster. “Auch die Programme waren damals komplett Neuland für uns. Viele Mitarbeitenden mussten die neuen Technologien erst erlernen. Wir wussten noch gar nicht, welche Daten wir wie nutzen können, um den Produktionsprozess zu verbessern. Das waren schon sehr viele Fragen, die mit der technologischen Entwicklung auftauchten. Die neuen Herausforderungen anzunehmen, das ist nicht jedem leichtgefallen.”

Zeitreise ins Jahr 1990

Wie wäre es wohl gewesen, wenn die Smartwatch schon 1990 in dieser Form nutzbar gewesen wäre? „Ich würde erstmal nicht glauben, dass so etwas möglich wäre”, sagt Herbert Aster mit einem Lachen. “Wir hatten damals ja eine ganz andere Vorstellung von Technik. Wie man telefoniert oder Fotos macht – all diese Dinge haben sich sehr stark weiterentwickelt. Früher mussten die Mitarbeitenden bei Störungen immer den Kopf in die Anlage stecken und schauen, was los ist, bevor sie mit der Reparatur beginnen konnten. Mit der Smartwatch wird viel detaillierter angezeigt, an welchem Ort welche Störung aufgetreten ist. Wir hätten auf jeden Fall sehr viel Such- und Reparaturzeiten einsparen können.“

Smartwatch am Handgelenk

Mit der Weiterentwicklung der Smartwatch im Shopfloor bekommen die Mitarbeitenden viele zielgerichtete Informationen auf ihr Armgelenk. Die Bereitstellung der Daten durch die MORYX Platform ist die Basis, um Datensilos in unserer Smart Factory zu verhindern. Die Mitarbeitenden werden in die Lage versetzt, eine Priorisierung aufgrund von Echtzeitdaten durchzuführen. Ein Stau in der Zuführung von Komponenten wird beispielsweise frühzeitig gemeldet und durch zeitnahes Eingreifen können wir einen Stillstand verhindern.

Eine Anlagenführerin oder ein Anlagenführer kann bei komplexen Störungen aber auch Hilfe rufen. Die Mechanikerin oder der Mechaniker bekommt dann eine Information auf seine Smartwatch, nimmt das Ticket an und markiert es für alle anderen Mechanikerinnen und Mechaniker als “ in Arbeit“.

Neues will erlernt sein

Da es zahlreiche neue Funktionen gibt, übergeben wir diese Smartwatch-Version 2.0 zusammen mit einer Schulung an die jeweiligen Bereiche. Die digitale Transformation ist das Kernelement der Industrie 4.0, aber der Mensch steht im Zentrum dieser Entwicklung. Je komplexer die Digitalisierungsprojekte werden, umso wichtiger ist es, die Mitarbeitenden frühzeitig einzubinden. Deswegen begleiten wir die Kolleginnen und Kollegen sehr eng bei der Nutzung dieses digitalen Tools.

Über die weitere Entwicklung dieses Projektes berichte ich in einigen Monaten erneut in diesem Blog.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.9 / 5. Anzahl Bewertungen: 14

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

0 Kommentare