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Working out – das macht man doch im Fitnessstudio, oder? Ist Working Out Loud also lautes Trainieren in der Muckibude? Wohl kaum. Im heutigen Beitrag erzählen wir euch, was hinter dem Begriff steckt.

In unserer kurzen Reihe zum Thema Working Out Loud erklären wir euch die Methode und lassen einige Mitarbeiter von ihren Erfahrungen berichten. Heute starten wir mit einem ganz allgemeinen Beitrag über Working Out Loud.

Working Out Loud ist eine Methode, die vernetzte Zusammenarbeit und das Selbstlernen fördert. Der Begriff Working Out Loud (kurz: WOL) wurde erstmals von Bryce Williams verwendet. Der IT-Spezialist aus Amerika definierte WOL damals als Gleichung. Demnach ist WOL die Summe aus „Observable Work“ und „Narrating Your Work“, also die eigene Arbeit sichtbar machen und darüber berichten.

Der Amerikaner John Stepper entwickelte den Ansatz weiter. Das Ergebnis ist die WOL-Methode, basierend auf fünf Prinzipien: sinnvolle Beziehungen, Großzügigkeit, zielgerichtetes Entdecken, sichtbare Arbeit und eine offene Haltung. Kern der Methode ist ein zwölfwöchiges Programm, der sogenannte WOL-Circle. In den zwölf Wochen durchlaufen die Teilnehmer rund 30 verschiedene Übungen (Circle-Guides), die die Teilnehmer dazu ermuntern, ihre Gewohnheiten zu überdenken und zu optimieren.

Der WOL-Circle

Ein Circle besteht immer aus drei bis fünf Personen, die bestenfalls in unterschiedlichen Bereichen arbeiten und sich im Optimalfall nicht kennen. Über zwölf Wochen trifft sich der Circle jede Woche für eine Stunde und arbeitet die Circle-Guides durch. Zusätzlich kommt ungefähr eine Stunde Vor- oder Nachbereitung pro Woche für jeden Teilnehmer dazu. Für den Start eines Circles ist keinerlei Vorwissen nötig, nur der Wille, sich auf die Methode einzulassen. Ein Circle organisiert sich selbst. Das bedeutet, die Teilnehmer finden sich selbst zusammen und planen eigenständig die regelmäßigen Treffen. Der Circle-Guide wird ebenfalls selbstständig durchgearbeitet. Dieser bietet aber eine genaue Struktur für jedes Meeting – los geht es mit einem kurzen Warm-up, danach werden verschiedene Übungen durchgeführt und diskutiert.

Das persönliche Working-Out-Loud-Ziel

Jeder Teilnehmer setzt sich zu Beginn eines Circles ein persönliches Ziel – ein Lernziel, bei dem sich im Rahmen von zwölf Wochen ein sichtbarer Fortschritt erreichen lässt, und für das man sich gut Unterstützung durch andere vorstellen kann. Das kann z. B. sein, eine Sprache zu lernen oder zu verbessern, ein Programm besser kennenzulernen oder das freie Sprechen zu optimieren. Die Übungen der einzelnen Wochen unterstützen die Teilnehmer bei der Zielerreichung, haben aber mit dem Ziel nur indirekt zu tun. In den Treffen besprechen die Teilnehmer die Ergebnisse der Übungen und führen manchmal auch Gruppenübungen durch. Die Übungen sind ganz unterschiedlich, haben aber oft etwas mit Kommunikation zu tun. Wie gehe ich mit der Informationsflut im Internet oder auch Intranet um? Was ist für mich relevant und bringt mich mit meinem Ziel weiter? Wie finde ich Experten, die mir helfen, meine Ziele zu erreichen? Wer beschäftigt sich mit ähnlichen Themen und wie können wir uns gegenseitig helfen?

Weiterentwicklung in zwölf Wochen

Netzwerken als wichtiger Part von Working Out Loud

Durch den mit WOL begonnenen Austausch entstehen Netzwerke, die einen neuen Rahmen für Zusammenarbeit bilden, weil man sich persönlich weiterentwickelt. WOL ist eine Art persönliche Verpflichtung, auf die man sich einlässt. Man sollte sich die Zeit nehmen und richtig mitmachen, sonst lohnt sich die Teilnahme an einem Circle nicht.

Ein neues Verhalten zur Gewohnheit werden zu lassen, benötigt jedoch Zeit. Der innere Schweinehund schläft ja nicht. In zwölf Wochen kann sich das Verhalten langsam, aber nachhaltig ändern. Netzwerken und Feedback geben bzw. bekommen sieht man danach mit ganz anderen Augen.

Mehr Informationen zu Working Out Loud und den Circle Guides findet ihr hier.

Im Blog haben wir außerdem zwei Erfahrungsberichte von Kolleginnen, die ihren WOL-Circle bereits beendet haben. Lest hier den Bericht von Manolya und hier den Bericht von Juliane. Außerdem erklärt euch Melanie, welchen Nutzen Working Out Loud für ein Unternehmen hat.

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