Sesam, öffne dich!
Krane befördern Lasten innerhalb eines Gebäudes, auf dem freien Feld oder auch zwischen In- und Outdoor hin und her. Oft muss die Last dabei Wände durchfahren. Wie Funktechnologie dabei unterstützen kann? Lest die Antwort im heutigen Beitrag.
Phoenix Contact-Produkte und -Lösungen sind zwar auf der ganzen Welt zuhause, aber oft nicht überall bekannt. Mit dieser Reihe geben wir Alltagsbeispiele und erklären, wo ihr unseren Produkten und Lösungen begegnet und was sie leisten.
Die Siempelkamp Krantechnik GmbH ist als Teil der Siempelkamp-Gruppe im Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau tätig. Für seine Kunden übernimmt das Unternehmen die komplette Abwicklung von der Planung bis zur Inbetriebnahme der Krananlagen. Ob Standard- oder Sonderausführung spielt dabei keine Rolle. Die Krananlagen kommen zum Heben und Bewegen von tonnenschweren Lasten zum Einsatz. Bis zu 100 Tonnen schwer kann die Last sein, die mit einem Brückenkran transportiert werden kann.
Brückenkrane sind fest verbaute Krane in einem Gebäude, z. B. in einer Montage- oder Produktionshalle. Sie verlaufen wie eine Brücke von der einen Seite der Halle zur anderen und sind typischerweise unter der Decke der Halle angebracht. Man unterscheidet zwischen Einträgerkranen und Zweiträgerkranen. Einträgerkrane können bis zu 20 Tonnen, Zweiträgerkrane bis zu 100 Tonnen Last tragen. Auf dem Foto seht ihr so einen Zweiträgerkran.
Funk öffnet Tür und Tor
In einigen Anwendungen tragen Brückenkrane schwere Güter wie Betonteile oder Pipelinerohre. Dabei müssen sie die Lasten nicht nur innerhalb der Halle, sondern auch nach draußen sicher transportieren. Den kürzesten Weg bietet eine Öffnung in der Außenwand der Halle. Dabei öffnet und schließt sich das Tor bestenfalls automatisch. Elektromechanische Lösungen wie Kabel sind gerade bei langen Strecken teuer. Außerdem verschleißen sie schneller und sind anfälliger für Verschmutzungen. Das kann zu Kommunikationsproblemen führen und Wartungsarbeiten mit längeren Stillstandzeiten erfordern.
„Bei der Suche nach einer Automatisierungslösung sind wir auf die Funktechnologie von Phoenix Contact gestoßen“, erzählt Bernd Laing, Abteilungsleiter Elektrotechnik bei Siempelkamp Krantechnik. „Zum automatischen Öffnen und Schließen des Tors setzen wir nun den Wireless Multiplexer ein“.
Der Wireless Multiplexer leitet 16 digitale und zwei analoge Signale über Bluetooth weiter. Das Ganze geschieht bidirektional, also in beide Richtungen. Die Technologie bietet sich überall an, wo wenige Ein- und Ausgangssignale drahtlos mit einer entfernten oder beweglichen Station kommuniziert werden müssen. Die Datenübertragung ist robust und zuverlässig. Eventuell vor Ort installierte WLAN-Systeme werden nicht vom Wireless Multiplexer gestört, denn Bluetooth erkennt entsprechend belegte Kanäle. Beide Funksysteme können selbst in unmittelbarer Nähe ohne gegenseitige Störung betrieben werden. Gleiches gilt für mehrere Bluetooth-Systeme in einer Industriehalle.
Wie funktioniert die Funktechnologie?
Der Multiplexer ist auf der Laufkatze montiert. Von dort tauscht er digitale Signale via Funk mit der Torsteuerung aus. Dazu gehören Informationen über die aktuelle Position, Start/Stopp oder Befehle zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit.
Nähert sich die Laufkatze des Krans nun dem Tor, reduziert sich zunächst automatisch die Geschwindigkeit. Außerdem öffnet sich das Tor. Wenn die Laufkatze mit der Last die Halle verlassen hat, schließt das Tor wieder automatisch.
Die Lösung von Phoenix Contact lässt sich ohne Software in Betrieb nehmen. „Anschließen, einschalten und schon arbeitet die Funkstrecke“, bringt es Laing auf den Punkt. Siempelkamp Krantechnik überbrückt mit der Lösung nun Reichweiten zwischen 100 und 200 Meter in der Halle sowie mehr als 400 Meter im freien Feld.
Dem Beitrag liegt dieser Applikationsbericht zugrunde.
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2 Kommentare
Antworten
So sind sie, die Moormerländer Kranbauer
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen