Schritt für Schritt zur Smart Factory
Was eine Smart Factory ausmacht und dass wir bereits mit fahrerlosen Transportsystemen oder Robotern Hand in Hand arbeiten, haben Nihat und ich in Blogbeiträgen gezeigt. Von der Theorie in die Praxis ist es allerdings ein steiniger Weg. Wie wir von der abstrakten Theorie der digitalen Transformation in die Umsetzung kommen, möchte ich euch heute vorstellen.
Industrie 4.0 – das ist die Produktion der Zukunft. Alles wird „smart“, nicht nur das „phone“ und die „watch“, auch unser Arbeitsalltag verändert sich im Rahmen der Digitalisierung rasant. Wir halten euch auf dem Laufenden darüber, was die vierte industrielle Revolution eigentlich bedeutet. Anhand von praxisnahen Beispielen erklären wir, wie wir den Weg der digitalen Transformation Richtung Zukunft beschreiten.
Ziele definieren und kommunizieren
Das Impulspapier der Plattform Industrie 4.0 vom März 2020 gibt einen Einblick, wie digitale Transformation erfolgreich umgesetzt wird. Es geht um digitales Lernen, neue Geschäftsmodelle und die Digitalisierung des bestehenden Geschäfts. Zusätzlich zur theoretischen Betrachtung zeigen Fallbeispiele die konkrete Umsetzung hinsichtlich Strategie, Implementierung, Personal, Kultur und externen Rahmenbedingungen.
Für uns liegt ein Fokus auf der „Digitalisierung zur Stärkung des bisherigen Kerngeschäfts“. In unseren Fertigungsanlagen wollen wir höchste Produktivität und Energieeffizienz bei flexiblen Losgrößen erzielen, um steigenden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Qualität, Flexibilität, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen im Vordergrund. Bestehende Produktionsabläufe mussten dazu hinterfragt und Prozesse neu definiert werden. Frühzeitige Kommunikation in Richtung der Mitarbeitenden und Kunden hilft, die Änderungen optimal zu gestalten.
Kooperieren und umsetzen
Ist die Strategie gesetzt, geht es an die Implementierung. Organisationsstruktur, Methoden, Technologien müssen überdacht und festgelegt werden. Doch der Stolperstein liegt weniger in der technischen Umsetzung als in der menschlichen Natur. Änderungen sind nicht jedem willkommen und sollten daher über ein Change Management begleitet sein. Interdisziplinäres Arbeiten und hoher Kooperationswillen tragen ganz erheblich zum Erfolg der digitalen Transformation bei.
In unserer Smart Factory wachsen Information Technology (IT) und Operation Technology (OT), also die produktionsnahe Steuerung, stärker zusammen. Damit müssen Abteilungen eng kooperieren, die bislang wenig miteinander zu tun hatten. Großen Wert legen wir dabei auf das gegenseitige Verständnis. Schon das Vokabular der IT- und OT-Kollegen ist unterschiedlich. Redet man miteinander und kennt die täglichen Herausforderungen des anderen Bereichs, steht einer engen Zusammenarbeit nichts mehr im Weg. Der Unterstützung des Managements und dem Aufbau eines guten Netzwerks kommen große Bedeutung zu, um dieses bereichsübergreifende Arbeiten zu fördern.
Ergebnis: Losgröße eins wirtschaftlich fertigen
Die erfolgreiche Digitalisierung unserer Fertigung zeigt sich am Beispiel der Trennverstärkerproduktion. Geringe Losgrößen lassen sich in unserer Smart Factory zu den Kosten einer Massenfertigung herstellen. Das intelligente und selbständige Produktionssystem ist langfristig wirtschaftlich.
Die Individualisierung der Trennverstärker erfolgt im Web-Konfigurator, woraus sich 1000 verschiedene Geräteversionen ergeben. Die frei parametrierbaren Prozesszellen fertigen individuelle Trennverstärker nach Kundenwunsch. Die Anlage arbeitet sehr effizient aufgrund des durchgängigen Materialflusses in der Prozesskette und wegen minimaler Umrüstzeiten. Dafür werden die frei parametrierbaren Prozesszellen automatisch an- bzw. abgedockt. Die Anlage integriert diese Stationen selbstständig, eine aufwändige Installation ist nicht notwendig. Die Mitarbeiter verbinden die Module unkompliziert mit Strom, Druckluft und dem IT-Netzwerk. Anpassungsfähig ist die Fertigung auch durch die variantenspezifische, grafische Konfiguration des Prozessablaufs.
Tour buchen: Schaufenster-Route OWL 4.0
Ihr wollt nicht nur über Beispiele lesen? Dann empfehle ich euch die Buchung einer Schaufenster-Tour der OstWestfalenLippe GmbH.
Experten bei Unternehmen, an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Aus- und Weiterbildungsstätten erklären, wie sie die Herausforderungen der Digitalisierung angegangen sind. Die kostenfreien Exkursionen führen zu 21 Schaufenster-Standorten in der Region rund um Phoenix Contact.
Im Corporate Marketing kümmere ich mich um Innovationen. Seit einigen Jahren dreht sich dabei alles um die Digitalisierung. Was das genau für unsere Industrie und unsere Arbeitsplätze bedeutet, ist ein extrem spannendes Thema. Darüber möchte ich mit vielen Beispielen aus der Praxis berichten. Privat lasse ich nicht so viel Digitalisierung in mein Leben in Lemgo, ein vernetzter Kühlschrank kommt (erstmal) nicht ins Haus. Besucht mich auf LinkedIn.
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