Mühelos und fehlerfrei: Überspannungsschutz installieren
Der Arbeitsalltag eines Elektrikers ist vielfältig und anspruchsvoll. Denn jede seiner Aufgaben ist unterschiedlich und bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Von der großen Niederspannungshauptverteilung bis zur Steckdose, von Photovoltaikanlagen bis hin zu komplexen EDV-Netzwerken – der Elektriker muss sich überall auskennen und die einschlägigen Normen und Regelwerke einhalten. Und natürlich spielt deren Einhaltung auch dann eine wichtige Rolle, wenn er im Bereich Überspannungsschutz arbeitet. Warum?
Überspannungsschutz ist Pflicht
Bereits seit Jahrzehnten ist der Schutz vor Überspannungen verpflichtend – mittlerweile für praktisch alle Gebäude. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wird kein Überspannungsschutz installiert, besteht die Gefahr, dass bei Schaltüberspannungen oder Blitzeinschlägen durch Funkenbildung ein Brand ausgelöst wird. Da dies Gefahr für Leib und Leben bedeuten kann, wurden im Oktober 2016 zwei bewährte Normen zum Überspannungsschutz überarbeitet und präzisiert: DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-534.
Vor dem Schaltschrank den Durchblick behalten
Somit ist die Installation von Überspannungsschutz ein verantwortungsvoller Job und erfordert nicht nur gewissenhaftes Arbeiten, sondern vor allem das richtige Know-how. Am Ende des Tages ist schließlich der Fachmann dafür verantwortlich, dass die Norm eingehalten wird.
Wie heißt es so schön: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Leichter gesagt als getan? So ist es. Die Formulierungen in den Normen sind leider nicht immer selbsterklärend. Stichwort: Behördensprache. Da ist es verständlich, dass Elektriker bei der korrekten Umsetzung der einen oder anderen Forderung manchmal auf der sprichwörtlichen “langen Leitung” stehen. Und überhaupt: Wie können standardisierte Normen auf die individuellen Konstruktionen in der Schaltanlage oder dem Schaltschrank übertragen werden?
Schon gewusst?
Apropos „lange Leitung“: Die DIN VDE 0100-534 schreibt unter anderem vor, dass die Länge der Anschlussleitungen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen in Summe nicht mehr als 0,5 m messen darf. Sind sie nämlich zu lang, hat das einen erheblich negativen Einfluss auf die Schutzwirkung, bis hin zur Aufhebung derselben. Häufig ist der Schaltschrank aber so konzipiert, dass der halbe Meter Leitungslänge beim Einbau des Überspannungsschutzes gar nicht eingehalten werden kann. Was dann? Und was ist zu tun, wenn es konstruktiv gar nicht möglich ist, die Anschlussleitung der Norm entsprechend zu kürzen? Dann nützt doch das theoretische Normenwissen auch nichts, oder? Jetzt muss der Elektriker kreativ werden.
Nie wieder auf der langen Leitung stehen
Zum Alltag eines Elektrikers gehören Weiter- und Fortbildungen dazu, ganz klar. Noch einfacher und schneller kommt er an das Wissen, indem er unser Know-how-Paket nutzt. Unser Überspannungsschutz-Team weiß, welche Hürden im Arbeitsalltag durch die normativen Anforderungen entstehen können. Die meisten dieser Hürden lassen sich allerdings leichter meistern, wenn die – meist technischen – Hintergründe dieser Anforderung bekannt sind. Und wenn das nicht in trockener Normensprache erklärt wird, sondern in verständlicher Umgangssprache – noch besser. Unser Know-how-Paket enthält ein Whitepaper, in welchem wir klären, warum die Einhaltung der Länge der Anschlussleitungen wichtig ist. Wir beschreiben die theoretischen Möglichkeiten zur normenkonformen Ausführung und zeigen anschließend die praktische Umsetzung anhand verschiedener Beispiele aus echten Applikationen. In unserem Online-Seminar steigen wir technisch nochmal tiefer ins Thema ein und beantworten jede einzelne Frage der Teilnehmenden. Das war’s jedoch noch lange nicht. Das volle Know-how-Paket gibt es hier: www.phoenixcontact.de/langeleitung
Überspannungsschutz ist mein Spezialgebiet: Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich mit dem Schutz vor Überspannung und kann auf ein fundiertes Fachwissen zurückgreifen. Ich studierte an der Fachhochschule Bielefeld Elektrotechnik mit Schwerpunkt Energietechnik. 1992 begann ich im technischen Vertrieb bei Phoenix Contact in Blomberg. Heute bin ich im Vertriebsmarketing Elektronik der Phoenix Contact Deutschland GmbH für die Produktgruppe TRABTECH zuständig.
axel.ruether@phoenixcontact.de
2 Kommentare
Antworten
Sehr geehrter Herr Lang, vielen Dank für Ihren konstruktiven Kommentar, über den wir uns sehr gefreut haben. Bei einer differenzierten Betrachtung einzelner Aspekte könnte man aber teilweise auch zu einer anderen Einschätzung und Bewertung kommen. Das würde hier nur leider den Rahmen sprengen. Falls Sie sich austauschen möchten, können Sie mich gerne kontaktieren unter: axel.ruether@phoenixcontact.de
Viele Grüße!
Meiner Meinung nach ….währe ein steckbarer tauschbarer Überspannungsschutz mit optischer Funktions Kontrolle direkt im Hausanschlusskasten nach der Vorsicherung der beste Technische Weg …..Grund : Hier haben wir einen Übergang des Leitungswellen Widerstandes ( Reduzierung des Leiterquerschnitts zum Zählerkasten ) und an solchen Stellen treten gerne Überspannung s Knoten auf der Überspannungsschutz sollte Kombiniert aus Funkenstrecken Gas Ableitern und Varistoren bestehen …. Das Modul sollte hohe Überspannung s Energie Absorbieren ….. Die sehr Niedrige Impedanz des Zuleitungsnetzes begünstigt die sichere Funktion Um das Umzusetzen müsste die Bau Norm für Hausanschlusskästen geändert werden