Freiraum und Vertrauen für die Zukunft der Arbeit
New Work ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Ebenso leider Corona und die dadurch bedingten Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Auch bei Phoenix Contact ist dies zu spüren. Hier beschäftigt man sich jedoch nicht erst seit dem Ausbruch der Pandemie mit neuen Formen der Zusammenarbeit. Tim Seidel, Abteilungsleiter bei Phoenix Contact Human Relations, blickt zurück und formuliert, welche Bedeutung Freiraum und Vertrauen für neue Formen der Arbeitsorganisation haben werden.
„Die Pandemie war natürlich ein Katalysator“, fasst Tim Seidel, Abteilungsleiter Global HR IT, Rewards & HR Controlling, zusammen. Die Dynamik der Veränderung des Arbeitsalltags sei rasant gewesen. Tim Seidel macht klar: „Es war eine steile Lernkurve mit vielen Erkenntnisgewinnen. Vor allem, was Freiraum und Vertrauen betrifft.“
Phoenix Contact befinde sich als digitales Industrieunternehmen in einem klassischen Spannungsfeld, so Tim Seidel. „Wir können nicht ein New-Work-Konzept verordnen, das für alle wie ein Patentrezept gleichermaßen gilt.“ Denn die Anforderungen, Geschwindigkeiten und die Möglichkeiten der Veränderung seien aufgrund der Varianz in der Belegschaft unterschiedlich, sagt er. Der Begriff „New Work“ gleiche in diesem Kontext eher einem Sammelbegriff. Dieser werde im Grunde synonym für alles verwendet, das die Entwicklung neuer Arbeitsweisen und -umgebungen betreffe. Phoenix Contact arbeitet in diesem Kontext an der „Zukunft der Arbeit“, erklärt Tim Seidel: „Wir beschreiben damit eine Stoßrichtung, in die sich die Arbeitswelt verändert: hin zu mehr kollaborativer Zusammenarbeit, individuellem Freiraum, Platz für Flexibilität, Eigenverantwortung, Autonomie sowie der Förderung von Innovation und Kreativität.“
Freiräume schaffen mit hybridem Arbeiten
Für Tim Seidels Team von derzeit zehn Personen bedeutet dies, dass alle Mitarbeitenden ihre individuelle Mischung aus mobiler Arbeit und Büro in Abstimmung mit dem Team gestalten können. Wie die Regeln dafür sind, hat man gemeinsam im Team definiert. „Diese Vereinbarung ist allerdings nicht statisch, sondern wird in regelmäßigem Rhythmus überprüft und bei Bedarf angepasst.“ Freiräume, wie das hybride Modell, schätzt auch Tim Seidel persönlich sehr. Sie bieten eine gute Grundlage, um Berufs- wie auch Privatleben besser zu vereinbaren.
Auch mit Blick auf das Recruiting seien Arbeitsformen wie das hybride Modell unumgänglich. „Es ist quasi zum Hygienefaktor bei der Wahl des Arbeitgebers geworden.“ Ohne diese Optionen können Talente in vielen Fällen nicht mehr gewonnen werden. Voraussetzung für diese Freiräume sei vor allem Vertrauen: „Es ist die Basis der Zusammenarbeit und auch die Grundlage dafür, dass wir als Team gute Arbeiten leisten können. Aus meiner Sicht geht es nicht ohne Vertrauen. Die Zeiten von ‚Command & Control‘ sind, sofern es sie überhaupt gab, in jedem Fall vorbei.“ Das heißt, Führung über starre Hierarchien und Kontrollmechanismen seien veraltet.
Beobachten, kommunizieren, Orientierung geben
Was dabei jedoch aktueller ist denn je: die persönliche Kommunikation und der gegenseitige Austausch. Tim Seidel: „Individueller Austausch ist weiterhin extrem wertvoll und bietet für gewisse Tätigkeiten einen enormen Mehrwert. Das sollte man auf dem Radar haben, wenn durch hybrides Arbeiten weniger individuelle Begegnung stattfindet.“ Dieses Risiko müsste im Team unbedingt adressiert werden. „Für mich als Führungskraft bedeutet das, ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, wie es dem Einzelnen geht. Ohne die Zusammenarbeit vor Ort reduziert sich diese Wahrnehmung deutlich. Vieles, was man aus dem persönlichen Miteinander beobachten kann, geht verloren.“ Wichtig sei vor allem: viel Kommunikation, Transparenz im eigenen Handeln und kooperative Zusammenarbeit.
Die Aufgabe von Führungskräften sei es, dies zu berücksichtigen, alle Mitarbeitenden zu beteiligen und adäquat mitzunehmen. „In dieser unsicheren, hochdynamischen und komplexen Welt ist es umso wichtiger, dass ich meinem Team Orientierung gebe – auch in Bezug auf das Gesamtbild von Phoenix Contact.“ Gemeinsam arbeiten sie so als Team an der Entwicklung von Themen und Konzepten, verlieren sich dabei aber nicht in Details. „Auf dieser Grundlage können wir iterativ und kurzzyklisch arbeiten und uns in diesen dynamischen Zeiten immer wieder neu justieren.“ Fortlaufend lernt das Team von Tim Seidel dazu und prüft regelmäßig das gemeinsame Arbeitsmodell.
Mit Blick auf die „Zukunft der Arbeit” zieht Tim Seidel Bilanz. Als Führungskraft haben ihm nach seinen Worten diese fünf Tipps geholfen:
- klar und transparent kommunizieren und informieren
- ein ganzheitliches Bild schaffen und gemeinsam Zielbilder kreieren
- als Coach und Sparringspartner immer auf Augenhöhe agieren
- Impulsgeber sein und so auch den Mut zu Veränderungen vermitteln
- fortlaufend das eigene „Betriebsmodell“ mit dem Team weiterentwickeln
Unterwegs Richtung Zukunft der Arbeit
Tim Seidel sieht Phoenix Contact auf einem guten Weg in Richtung „Zukunft der Arbeit“. Neue Arbeitsformen, wie das hybride Modell während der Pandemie, seien erfolgreich etabliert. „Sicherlich in unterschiedlicher Ausprägung, aber genau das ist auch Teil der Transformation. Aus meiner Sicht endet dies auch nicht, sondern ist ein kurzzyklischer Kreislauf, in dem wir uns immer wieder dynamisch auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen müssen.“ Tim Seidel blickt positiv voraus: „Ich bin sehr dankbar dafür, in so einer spannenden Phase meinen Beitrag leisten zu können. Ich freue mich auf die weitere Entwicklung.“
Employer Branding gestalten und umsetzen, das ist eine meiner Aufgaben im Bereich People & Culture. Hier gehört natürlich auch unser Blog dazu. Wenn ich nicht im Büro oder auf Messen bin, gehe ich auf Konzerte und auf Reisen oder koche mit meiner Familie – am liebsten Sushi. Besucht mich auf LinkedIn.
0 Kommentare