Design Thinking Teil 2: So hilfreich ist die Methode
In Teil 1 haben wir uns angeschaut, was Design Thinking ist und was es benötigt. Nun möchten wir euch im zweiten Teil zeigen, wie sich die nutzerzentrierte Vorgehensweise umsetzen lässt, welchen Nutzen diese New-Work-Methode Unternehmen stiften kann und somit die Frage klären: Brauchen Unternehmen Design Thinker?
Mit unserer Career-to-go-Reihe beleuchten wir für euch verschiedene Karrierethemen und geben hilfreiche Tipps für den Alltag in kompakter Form – quasi für unterwegs!
Design-Thinking-Prozess: in sechs Schritten zum Prototypen
Der Design-Thinking-Prozess lässt sich in Kurzform wie folgt beschreiben: Verstehen – Entwickeln – Teilen. Wie so ein Innovationsprozess aussehen kann, zeigen diese sechs Schritte:
- Verstehen: Im ersten Schritt geht es darum, das Thema zu verstehen. Für das Team heißt das: viele Fakten sammeln und die Zielgruppe definieren.
- Beobachten: Im zweiten Schritt wird die Zielgruppe im Kontext beobachtet, z. B. in Form von Interviews. Hier kann es sinnvoll sein, Experten zu befragen.
- Analysieren: Den nächsten Schritt bildet die Synthese. Die Herausforderungen und Potenziale werden formuliert. Ziel der Synthese: Finde heraus, was der Kunde wirklich braucht, nicht, was er möchte.
- Ideen generieren: Mit dem vierten Schritt verlässt das Team den „Problemraum“ und begibt sich in einen „Lösungsraum“. Hier wird geschaut, wie sich die Herausforderungen aus der Synthese lösen lassen.
- Visualisieren: Der fünfte Schritt dient der Erstellung eines Prototyps. Die Idee wird für den Nutzer erlebbar gemacht. Das Team erhält früh Feedback und kann Anpassungen vornehmen – getreu dem Motto: fail early to succeed. Ein Beispiel: Das Video Speedee Service System veranschaulicht unterhaltsam, wie die Burger-Brüder den kleinteiligen Arbeitsprozess hinter dem Tresen optimiert und schließlich mit ihrem Fast-Food-Konzept das Gastgewerbe revolutioniert haben.
- Testen: Im sechsten und letzten Schritt wird getestet, wie der Nutzer reagiert. Das Team entscheidet, was beibehalten und was angepasst werden kann. Nach einem erfolgreichen Test geht es in die Umsetzung.
Diese Schritte sind iterativ zu verstehen und können bei Bedarf mehrfach wiederholt werden – stets mit dem Ziel vor Augen, eine für den Nutzer zufriedenstellende Lösung zu finden.
Welchen Nutzen bringt Design Thinking?
Nutzerrelevante Produktideen
Besonders überzeugend bei diesem Ansatz finde ich die absolute Kundenzentrierung. Diese drei Punkte sorgen dafür, dass der Köder am Ende dem Fisch schmeckt, nicht dem Angler:
- Die Lösung wird in einem nutzerrelevanten Kontext betrachtet. Damit holen wir den Nutzer bei seinem eigentlichen Problem ab.
- Der Nutzer wird von der Ideenentwicklung bis zum Prototypen-Test berücksichtigt. Somit können wir jederzeit neue Erkenntnisse und Kundenfeedback einfließen lassen.
- Das Team nimmt sich bewusst mehr Zeit für die Problemanalyse. Somit laufen wir nicht Gefahr, uns sofort in die Bewertung oder Lösungsfindung zu stürzen.
Neue Denk- und Arbeitsweisen
Die Teammitglieder lernen, früh im Innovationsprozess die Nutzerbrille aufzusetzen. So übt sich jeder Einzelne im kundenzentrierten Denken. Zusätzlich fördert die iterative und experimentelle Arbeitsweise eine offene Fehlerkultur – denn Fehler sind dazu da, um sich zu verbessern. Daher wird Design Thinking gerne als New-Work-Methode bezeichnet.
Kreativitätstechniken wie die Hut-Methode, Brainstorming oder Brainwriting helfen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, systematisch – fast auf Knopfdruck – kreativ zu sein. Nach gewisser Übung können die Teammitglieder diese Techniken zielgerichtet in anderen Projekten einsetzen.
Idee zum Nachmachen: Der Amazon-Gründer Jeff Bezos bringt zu seinen Meetings einen Stuhl mit – für den wichtigsten Menschen im Raum: den Kunden.
Und? Brauchen Unternehmen Design Thinker?
Ich finde: ja! Denn: Die Förderung einer offenen Denkweise und mehr kreatives Arbeiten können die Innovationskultur im Unternehmen stärken. Das wiederum kann helfen, Chancen neuer, innovativer Produkte oder Dienstleistungen rechtzeitig zu erkennen und zu ergreifen. So können Unternehmen lernen, auch in einem dynamischen Marktumfeld kreativ und innovativ zu bleiben. Was denkt ihr? Hinterlasst mir gern einen Kommentar.
Ich war lange leidenschaftliche Marketerin für elektronische Produkte. Heute beschäftige ich mich als Trainingmanagerin und Möchtegern-Psychologin mit Menschen. Seit neuestem blogge ich und liebe lebendige Texte mit Soundeffekten und ohne Hirn-Overload. Wenn ich nicht auf Reisen bin, trainiere ich für Marathonläufe, übe Klavierspielen per App und plane das nächste Abenteuer mit meinem Mann. Besucht mich auf LinkedIn.
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