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Mein Name ist Maximilian Berens und bevor ich mein Studium mit dem Verfassen der Masterarbeit beende, suche ich das Abenteuer in Indien. In den letzten Jahren bereiste ich einige Länder in Asien und war oft von den sozialen Gegebenheiten und Umweltbedingungen geschockt. In Mumbai setze ich mich als Teil der indischen Organisation Earth5R nachhaltig für die Förderung der Menschen in Slums und Umweltthemen ein.

Abentuer Indien

Indien ist eine Herausforderung aller Sinne. In Reisemagazinen werden meist farbenprächtige Motive, großartige Architektur wie der Taj Mahal und der Goldene Tempel von Amritsar oder die vielseitige Natur dargestellt. Was fehlt, sind die vielen Gerüche in den Straßen, die feucht-warmen Temperaturen, die große Bevölkerung und die erschreckenden Umweltbedingungen. Ich bin für acht Wochen in Mumbai um genau diese Eindrücke abseits der Hochglanzmotive zu erleben.

Abenteuer Alltag

Per Fahrrad wurden das Projekt verbreitet

Vor meiner Reise las ich, dass es nur in Indien, nirgendwo sonst in der zivilisierten Welt, noch das ursprüngliche, das echte Abenteuer gibt. Diese Erkenntnis mache ich direkt in den ersten Tagen nach meiner Ankunft. Wir leben mit 10 Jungs aus den verschiedensten Erdteilen in einem Haus in Navi Mumbai. Das liegt 60 km abseits von den berühmten Stadtteilen Mumbais. Die anderthalb stündige Zugfahrt von meiner Unterkunft zum historischen Hauptbahnhof in Mumbai oder auch zu dem Büro meiner NGO ist jeden Tag eine beklemmende Angelegenheit. Die körperliche Distanz ist überall aufgrund der riesigen Bevölkerung viel kleiner als in Deutschland. Es ist kein Vergleich zu der Heimat. Kühe laufen auf den Straßen und werden gekonnt von unzähligen Rikschafahrern umkurvt. Der Anblick der vermüllten Flüsse und der Armut in den großen Slums oder auf der Straße ist sehr traurig.

Migration nachhaltig bekämpfen

Die Philosophie meiner Organisation Earth5R verspricht sich keine Besserung der aktuellen Situation in Indien’s Slums durch das Verteilen von Geschenken, sondern ist bedacht eine nachhaltige Veränderung zu schaffen. Aus arbeitslosen Frauen sollen Kleinunternehmer werden, welche die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen smart nutzten.

Gebastelte Püppchen

65% der Bevölkerung Mumbais lebt in Slums. Jeden Tag kommen neue Menschen aus den umliegenden Dörfern in die Städte auf der suche nach Arbeit. Hier ist der Punkt, an dem mein Projekt ansetzt. Um die Migration zu stoppen muss die Infrastruktur und die allgemeine Lebensqualität in den Dörfern verbessert werden. Wir planen eine Fahrradtour von Mumbai bis in das 160 km entfernte Pune, wobei wir auf dem Weg 4 Dörfer besuchen. Unser Ziel ist im ersten Schritt über Gesundheit, Umwelt und finanzielle Unabhängigkeit aufzuklären. Weitere Besuche folgen, in denen mit Solarmodulen Zugang zur Elektrizität und berufliche Perspektive geschaffen wird.

Ein Projekt, welches wir in den Dörfern vorstellen, ist es aus Stoffresten und getrockneten Kaffeeabfall kleine Puppen zu nähen. So können die Frauen in Slums und Dörfern mit wenigen Mitteln Geld verdienen. Earth5R vertreibt die Puppen und zahlt den Erlös auf ein Bankkonto, auf das nur die Frauen Zugriff haben. Mit dem Geld kann die Ausbildung der Kinder finanziert werden.

Rückblickend war die Fahrradtour anstrengend, jedoch überwiegt die erlebte Herzlichkeit der Dorfbewohner und die atemberaubende Natur. Die Erfahrungen in Mumbai während der Vorbereitungen und bei der Fahrradtour sind nicht mit einer anderen Reise zu vergleichen. Ich lernte, wie mit wenigen Mitteln viel erreicht werden kann.

Maximilian Berens studiert seit zwei Jahren an der Technischen Universität Braunschweig im Masterstudiengang Maschinenbau. Zusammen mit Phoenix Contact und AIESEC war er im Rahmen eines sozialen Auslandsprojektes in Indien. Er lebt aktuell in Braunschweig und nutzt seine Freizeit für Fußball und Reisen.

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