Alternative E – viel (Lade-)Zeit haben wir wenig
Reichweite und Ladedauer sind neben dem Anschaffungspreis immer wieder zitierte KO-Kriterien, wenn es um Elektromobilität und deren Erfolg geht. Doch moderne Ladesäulen von heute sind längst schneller als die alten Totschlagargumente von gestern.
Bevor wir das Thema Schnellladen betrachten, hier kurz ein Überblick über das, was heute schon an Strom aus der Wand, der Säule und dem Kabel fürs Mobil zur Verfügung steht. Per Adapter lässt sich ein E-Mobil übrigens fast überall aufladen.
Bis 22 kW: das AC-Laden
Wechselstrom ist angesagt: Wie im Reichweiten-Artikel des Twizy beschrieben, kommen derart ladende Stromer mit einem handelsüblichen Schuko-Stecker oder dem „Typ2-Stecker“ aus. Das E-Mobil benötigt intern zwar Gleichstrom, den wandelt das Onboard-Ladegerät allerdings selber um. Die Ladedauer ist lang, der Strom kleckert in die Batterie.
- Haushaltssteckdose: Hier geht’s langsam, aber überall. Bis zu 3,7 kW lassen sich abrufen, benötigt wird ein „Mode2-Ladekabel“ oder eine mobile Ladestation. Über Nacht oder innerhalb einer normalen Arbeitszeit ist der Akku wieder flott und reicht zum Einkauf oder Pendeln. Siehe Artikel Reichweitentest Renault Twizy.
- Typ 1 Stecker: Der US-Standard – das Steckgesicht unterscheidet sich, lässt sich aber per Adapter auf hiesige Verhältnisse anpassen.
- Typ 2 Stecker: Seit 2014 der Standard für die E-Mobilität. Drei Phasen und bis 22 kW Ladeleistung sind etwa für den BMW i3 oder das Tesla Model S der Anschluss der Wahl.
Bis 500 kW: das DC-Laden
Schnell wird es, wenn Gleichstrom eingesetzt wird. Kein Umwandeln, wesentlich höhere Ladeströme, aber auch ganz neue Herausforderungen an die Technologie von Ladesäule und Batteriezelle – das ist DC-Laden. Der Strom geht direkt in die Batterie, der teure und schwere Gleichrichter ist in die Ladestation verbaut.
- CHAdeMO Stecker: Der japanische Standard – bis zu 100 kW Ladeleistung gefallen vor allem asiatischen Fahrzeugen, etwa dem Mitsubishi Outlander PHEV.
- CCS Stecker (Combined Charging System): Dieses zweigeteilte Steckgesicht basiert auf einem Typ2-Stecker, dem zwei DC-Kontakte hinzugefügt werden. Diese Kontakte können, wenn es wirklich rasant werden soll, gekühlt werden. Hier liegt die Zukunft des High Power Charging, denn ohne Kühlung sorgen Ströme mit Stärken von bis zu 500 kW für eine viel zu starke Erwärmung.
- Tesla Supercharger: Der Pionier in Sachen E-Mobilität hat den Typ2-Stecker leicht modifiziert und setzt auf ein System, welches ausschließlich für seine Modelle S und X passt.
Heutige Modelle schaffen in ihren neuesten Ausbaustufen bis zu 150 kW.
Reichweite kein Thema
Der Fokus liegt darauf, das Laden so ähnlich wie möglich dem Tanken von heute zu machen. Schnell an die Säule, schnell wieder weg. Das allerdings setzt voraus, dass sich mit der Verkehrswende keine Veränderung im Nutzungsverhalten einstellt. Damit einhergehend stellt sich die Frage, ob die individuelle Mobilität von Mensch und Material sich nicht auch verändert?
So geht es schon heute: Kurzstrecke individuell und e-mobil, Langstrecke per Bahn oder Flieger und anschließend per Car Sharing zum Endpunkt. Und für den Urlaub ein- oder zweimal pro Jahr der Leihwagen – das rechnet sich. Schon heute unterscheiden sich die mobilen Nutzerverhalten von städtischen und ländlichen Einwohnern. Eigenes Auto? Zu teuer, zu umständlich, kein Parkplatz, zu hohe Kosten. Nicht mal der Führerschein als Garant der Mobilität ist heute noch so unverzichtbar wie noch vor wenigen Jahren.
So verliert auch die angeblich fehlende Reichweite ihren Schrecken. Wenn die meisten Individualfahrten (mehr als 80 Prozent des gesamten Verkehrs) Kurzstrecken sind (tägliche Laufleistung aller deutschen Pkw im Schnitt unter 40 km), dann ist das HPC-Laden mit bis zu 500 kW schon heute absolut zukunftssicher. Verbrennermotoren behalten heute noch dort ihre Berechtigung, wo täglich lange Strecken angesagt sind, etwa bei Logistik oder im Vertrieb.
Das angeblich so heiße Thema Reichweite entpuppt sich bei näherer Betrachtung für die meisten Anwender also als wenig bedeutsam.
Vor diesem Hintergrund ist eine Ladetechnologie mit bis zu 500 kW absolut zukunftssicher. Und Phoenix Contact ein mittlerweile unverzichtbarer Partner, wenn es um das schnelle Laden und die Zukunft der der E-Mobilität geht.
Mein Baujahr liegt schon länger zurück, nichtsdestotrotz tummele ich mich seit den Anfangszeiten digitaler Medien in selbigen. Als Journalist bin ich seit vielen Jahren mit dem geschriebenen Wort genauso per Du wie mit Video und Audio. Publizieren macht Spaß, also schreibe ich auch privat in zwei Blogs über meine Hobbys, netzwerke in Facebook, Instagram und Co. und moderiere YouTube-Videos. Eines meiner Hobbys ist orange und steht auf dem Parkplatz, für ein anderes hüpfe ich durch zugige Sporthallen. Einfach googeln, Ihr findet mich. Oder ihr besucht mich direkt auf LinkedIn.
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