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“Carola, hast du schon geplant, was du an deinem letzten Tag mit den Kindern machst?”, fragt mich Jeniffer, die Praktikantin aus Kolumbien.
Ich kann nicht glauben, dass ich tatsächlich “letzter Tag” gehört habe. Ich bin doch gerade erst angekommen. Es fühlt sich an als wäre mein Flieger erst letzte Woche hier gelandet und ich hätte gerade erst begonnen dieses wunderschöne, von Unterschieden geprägte Land zu entdecken und die Städte Petrolina und Juazeiro kennenzulernen.

Carola berichtet von ihrem Auslandsprojekt

Eigentlich studiere ich Physik am Karlsruher Institut für Technologie. Für diesen Sommer habe ich mir vorgenommen etwas völlig Neues, völlig Anderes zu sehen und mich außerdem dafür einzusetzen, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.  Organisiert durch AIESEC und unterstützt von Phoenix Contact habe ich mich auf den Weg in den Nordosten Brasiliens gemacht und arbeite hier im Projekt Giramundo. Ich betreue und unterrichte Kinder aus schwierigen Verhältnissen für eine Nichtregierungsorganisation (NGO).

Erster Eindruck

Und nun sitze ich hier, am Ufer des Rio de São Francisco, der die beiden Budesstaaten Bahia und Pernambuco trennt. Auf der einen Seite des Flusses liegt Petrolina, die Stadt in der meine Gastfamilie wohnt und auf der anderen Seite Juazeiro, wo sich meine NGO befindet. Auf beiden Seiten des Flusses gibt es viele schöne Plätze, an denen ich mich abends mit den anderen Praktikanten oder den Aiesec-Mitgliedern treffe. Kleine Lokale laden auf ein kühles Bier oder einen frischen Caipirinha ein oder man holt sich an einem der kleinen Essenstände eine brasilianische Spezialität auf die Hand.

Meine Erfahrungen

Mir scheint es unglaublich, wie viel ich in diesen bisherigen fünf Wochen aus meinem Aufenthalt mitnehmen konnte. Ich habe genug Portugiesisch gelernt um kurze Unterhaltungen zu führen oder etwas zu Essen zu bestellen. Ich wurde herzlich empfangen und so wurde es mir einfach gemacht Einblicke in die brasilianische Kultur und Lebensweise zu erhalten. Ich kenne die wichtigsten Plätze der Städte und bin einigermaßen mobil. Busfahren, um ein Beispiel zu nennen, hat sich als eine der Herausforderungen dargestellt und ich musste es in Brasilien ganz neu lernen. Ohne Fahrplan, größtenteils ohne gekennzeichnete Haltestellen und man kann sich nie ganz sicher sein, ob und wann der Bus kommt.

Meine Gedanken schweifen, wie so oft zu den Kindern an der Schule. Ich habe sie in nur so kurzer Zeit sehr lieb gewonnen. Es freut mich, wenn sie zur mir kommen und mir zeigen, dass sie auf Englisch bis zehn zählen oder sich auf Englisch vorstellen können. Ich konnte ihnen zeigen, dass die Welt größer ist als Juazeiro, größer als Brasilien. Und auch ich selbst werde täglich daran erinnert, dass Deutschland von Brasilien aus betrachtet nur ein sehr kleines Land am beinahe anderen Ende der Welt ist.

Am beinahe anderen Ende der Welt

Diesen Beitrag hat Carola Kiehn geschrieben. Sie studierte Physik am Karlsruher Institut für  Technologie. Zusammen mit Phoenix Contact und AIESEC war sie im Rahmen eines sozialen  Auslandsprojekts in Brasilien. Sie lebt in Karlsruhe und spielt in ihre Freitzeit Volleyball und tanzt gerne. 

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