Von der Theorie zur Praxis: Einblicke in erfolgreiches Reverse Mentoring
Lernen hat einen besonderen Stellenwert in unserer Unternehmenskultur. Dazu gehört auch, Wissen zu teilen und zugänglich zu machen. In klassischen Mentoring-Programmen geben erfahrene Mitarbeitende ihr Wissen an jüngere Kolleginnen und Kollegen weiter. Das ist nichts Neues. Reverse Mentoring stellt dieses Prinzip auf den Kopf.
Reverse Mentoring unterstützt den Wissenstransfer, insbesondere in Bezug auf aktuelle Trends, neue Werkzeuge, Social Media, künstliche Intelligenz sowie Sinnhaftigkeit und persönliche Werte. Dadurch wird ein strukturierter Rahmen für den Austausch und die Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur geschaffen: Für die Jüngeren oft selbstverständlich, für die Älteren oft ungewohnt. Das Reverse Mentoring zeigt, dass fachliche Kompetenz keine Begleiterscheinung des Alters ist.
Wie funktioniert das Konzept Reverse Mentoring?
Jana Michael, seit zwei Jahren in der Abteilung Global Talent Management, Leadership Development und Employer Branding tätig, erläutert das Konzept des Reverse Mentorings. Sie betont, dass es eine neue Facette aufgreift und gleichzeitig wichtige Themen adressiert: „Wir wollen jungen Mitarbeitenden eine Stimme geben und ihr Know-how und ihre Fähigkeiten wertschätzen und Perspektivenvielfalt bei Phoenix Contact fördern.“
Worum geht es im Detail?
Das Reverse Mentoring Programm ist eine Ergänzung zu den bestehenden Mentoringprogrammen bei Phoenix Contact, wie dem Onboarding Mentoring für neue Mitarbeitende, dem Mentoring im Rahmen des Traineeprogramms oder weiteren fachlichen Mentoringprogrammen. Im Reverse Mentoring lernen die erfahrenen Mitarbeitenden als Tandempartner von den Nachwuchskräften. Hier wird das traditionelle Mentoringkonzept also umgekehrt.
Wie wird Reverse Mentoring bei Phoenix Contact umgesetzt?
Das Pilotprogramm wurde im Sommer mit fünf Tandems aus verschiedenen Bereichen an den Standorten Blomberg, Schieder und Bad Pyrmont gestartet und endet im Dezember mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung. Während der Laufzeit von einem halben Jahr wird regelmäßig Feedback aller Teilnehmenden eingeholt und der Austausch und Diskurs zu konkreter Fragestellung gefördert.
„Mit dem Programm schaffen wir den Rahmen für einen Austausch auf Augenhöhe, der sonst in dieser Form und Tiefe wahrscheinlich nie stattgefunden hätte. Im Programm stehen der Austausch und Diskurs über konkrete Fragestellungen im Mittelpunkt. Gleichzeitig gibt es aber auch genug Spielraum und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, sodass das Programm für jeden passt. Wir möchten im ersten Schritt lernen, wie wir das Programm ideal für unser Unternehmen gestalten und gut begleiten können, was mögliche Hürden sind und dann das Programm weiter öffnen“, betont Jana Michael, Consultant Global Talent Management & Leadership Development.
Im Reverse Mentoring steht das individuelle Commitment zwischen Mentor und Mentee im Vordergrund. Mentees starten mit klaren Zielsetzungen und Fragestellungen, die den Rahmen für die Mentoringgespräche bilden. Diese Themen entwickeln sich im Lauf der Zeit weiter, basierend auf den Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen beider Seiten.
Beide Seiten profitieren von dem Austausch
Jana Michael betont, dass das Reverse Mentoring keine Einbahnstraße ist: „Beide Seiten bringen wertvolles Wissen mit und lernen voneinander.“
Die Tandems haben sich in einem Kickoff auf das Programm vorbereitet und treffen sich in regelmäßigen Abständen, um an den definierten Themen zu arbeiten. Auch Katharina Wolff und Andreas Rau berichten von ihren ersten Treffen und ihren Erwartungen an das Programm:
„Das Reverse Mentoring bietet eine großartige Gelegenheit, einen erfahrenen Kollegen mit meinem Wissen über digitale Themen und meinen Erfahrungen zu kulturellen Aspekten meiner Generation zu unterstützen. Natürlich profitiere ich auch direkt von dem reichen Erfahrungsschatz meines Mentees“, berichtet Katharina Wolff Senior Project Manager Value Chain & Production Business Area ICE. „Es handelt sich um einen Austausch zwischen zwei Personen, die im normalen Arbeitsalltag wahrscheinlich nicht aufeinandergetroffen wären. Mich interessiert vor allem, wie die jüngere Generation tickt: Was erwarten sie von ihren Führungskräften? Was beschäftigt sie? Wie schaffen wir es gemeinsam, ein sinnstiftendes Arbeitsumfeld für alle zu gestalten?“, betont Andreas Rau, der als Vorstand der Phoenix Contact E-Mobility Holding SE die strategischen Geschäftsaktivitäten im Bereich der Elektromobilität verantwortet.
Wie geht es weiter?
Nach dem Piloten und einer Evaluationsphase soll das Programm für viele weitere Mitarbeitende weiterentwickelt und ausgerollt werden. „Wir gehen mit dem Reverse Mentoring einen weiteren Schritt in Richtung kontinuierliches Lernen und Entwicklung. Im neuen Jahr starten wir mit der Kommunikation zum weiteren Programm-Rollout und freuen uns schon auf viele weitere tolle Tandems und spannende Themen“, ergänzt Jana Michael.
Das Reverse-Mentoring-Programm ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Unternehmen durch innovative Ansätze zur Mitarbeitendenentwicklung eine inklusive und lernorientierte Kultur fördern können. Es zeigt, dass das Lernen in beide Richtungen funktioniert und dass jeder, unabhängig von Alter oder Erfahrung, wertvolle Einblicke und Kenntnisse zu teilen hat. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um eine Kultur des lebenslangen Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern. Welche individuellen Erfahrungen die Tandems im Reverse Mentoring machen werden und welche weiteren Mentoringprogramme es bei Phoenix Contact gibt, berichten wir in den kommenden Monaten.
Mehr zum Thema Mentoring:
Miteinander und voneinander lernen – Mentoring bei Phoenix Contact
Employer Branding gestalten und umsetzen, das ist eine meiner Aufgaben im Bereich People & Culture. Hier gehört natürlich auch unser Blog dazu. Wenn ich nicht im Büro oder auf Messen bin, gehe ich auf Konzerte und auf Reisen oder koche mit meiner Familie – am liebsten Sushi. Besucht mich auf LinkedIn.
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