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Ein junger Mann, Mitte 30, sitzt mir da im Teams-Video-Meeting gegenüber. Er ist gelassen, abwartend, hat ein freundliches, fast spitzbübisches Lächeln, einen sportlichen Haarschnitt und trägt ein buntes T-Shirt. Ist der nicht ein bisschen jung als Gesprächspartner für ein Interview? Schließlich lautet das Thema, wie es ist, sich zu verändern und intern im Unternehmen zu wechseln.

Schnell stellt sich heraus, dass die Sorge unbegründet war. Obwohl er erst 36 Jahre alt ist, hat Eugen Pankraz beruflich schon einiges erlebt. 1989 ist Eugen mit seinen Eltern und Geschwistern aus Kasachstan nach OWL gekommen. Da war er zweieinhalb Jahre alt. In Barntrup ging er auf die Grundschule, in Extertal-Bösingfeld auf die Realschule, dann legte er das kaufmännische Fachabitur ab. 

Malocher, Maurer, Tausendsassa

Im Jahr 2005 eine Lehre als Bautischler, dann in einem Bau- und Elektrounternehmen, Schwerpunkt Gebäudetechnik. Eugen legt Wert, darauf hinzuweisen, dass er die Ausbildungszeit verkürzt hat. In der Firma hatte er vorher überall mit angepackt. Malochen, mauern, Strippen ziehen. Tausendsassa auf dem Bau. „Das war richtig schwere körperliche Arbeit. Aber das ist mit 22, 23 Jahren ok“, erinnert er sich. Ihm war aber damals schon klar: Ewig will und kann er das so nicht machen. Die Bautischlerlehre kam da wie gerufen.

Eugen hatte inzwischen eine Familie gegründet, Haus gekauft, renoviert, Zukunft geplant. Doch dann kam 2008/2009 die Wirtschaftskrise. Aus der Traum vom kleinen Glück. Schluss mit der Tischlerkarriere. Er hält sich mit befristeten Jobs bei Zeitarbeitsfirmen und Bauunternehmen über Wasser. Das war nicht das, was sich Eugen für sich und die Zukunft seiner Familie vorstellte.

Noch mal von vorn

2010 brachte den Wandel: Mit seiner Bewerbung konnte er bei Phoenix Contact punkten und landen. „2011 ging es los als Elektroniker für Geräte und Systeme“, erinnert sich Eugen. Er hatte sein Haus inzwischen wieder verkauft und war mit seiner Familie zur Miete untergekommen. Das Geld war knapp, die Zeit für die Familie auch. Doch Eugen war topmotiviert. 

„Ich lerne gern Neues und bringe anderen auch gern etwas bei“, erklärt er. Neu anzufangen ist für ihn bis heute kein Tabu. Auch nicht im Alter von 30 Jahren. Im Gegenteil: „Ich beschäftige mich gern mit neuen Herausforderungen. Ich lerne gern neue Sachen.“ 

Der erste interne Wechsel bei Phoenix Contact war eher ungeplant: „Die Entwicklungsabteilung für Power Supplies ist nach Paderborn gezogen.“ Eugen wollte nicht mitkommen. Zu weit weg von zu Hause, der Frau und den Kindern. „Zum Glück musste die Ausbildung dann einen Platz für mich suchen.“ Eugen wurde ins Marketing vermittelt. 

Auch hier war ihm klar: Er will sich weiterentwickeln. Privat und beruflich. Ein Haus war gleich wieder gekauft und umgebaut, dazu nebenher vier Jahre Schulbank drücken nach Feierabend. Inklusive Unterricht in technischem Englisch. Theorie ist eigentlich nicht so sein Ding. Aber: „Von nichts kommt nichts“, sagt Eugen. „Ich habe ja Kinder und ein Haus.“

Träume verwirklichen

Jungen Menschen Dinge zu zeigen, ihnen etwas beizubringen, dafür kann sich Eugen begeistern. Er macht das auch ehrenamtlich in der Jugendarbeit seiner Kirchengemeinde. „Es war schon immer ein Traum von mir, in die Ausbildungswerkstatt zu gehen“, erzählt er. Neben der Technikerausbildung gab es deshalb auch noch den Ausbilderschein dazu. Noch mehr Theorie. Eugen gibt alles für sein großes Ziel. 

Was er tut, tut er immer auch für seine Lieben daheim. Da warten einige Kaninchen, zwei Hunde, seine Frau und fünf Kinder auf ihn. „Wir haben zwei Pflegekinder und drei eigene“, erzählt Eugen. „Da ist immer etwas los.“ Die Jüngste ist gerade vier Jahre alt. Die anderen sind sechs, zehn, elf und 14. Zum Lernen daheim war das sicher nicht immer einfach. Aber auch hier beherzigt Eugen ein altes Motto. „Was man gelernt hat, kann einem keiner nehmen“, sagt er und gesteht gleichzeitig: „Ich musste mich da ziemlich durchbeißen.“ 

Interner Wechsel, persönliches Wachsen

Nach mehr als 16 Monaten fragen, suchen und Geduld ergab sich eine neue Chance: „Ich habe ja immer Richtung Ausbildung geschielt. Und dann gab es eine Ausschreibung aus dem Maschinenbau.“ Eugen konnte sein Glück kaum fassen, als er die Zusage auf seine interne Bewerbung bekam. 

„Der Job an sich war total super. Aber so richtig glücklich war ich dort dann doch nicht. Wenn an sich alles passt, aber du trotzdem nicht glücklich bist, musst du dich selbst verändern“, erklärt Eugen. „Vor allem, wenn es der Familie deshalb auch nicht gut geht.“ 

Nach 14 Monaten in der Lehrwerkstatt wechselte er also nochmal – wieder innerhalb des Unternehmens.

Top-Umgebung für interne Wechsel

Also wieder ein kleiner Neuanfang. „Zum Glück ist Phoenix Contact ein großes Unternehmen mit so vielen Möglichkeiten. Man hat immer wieder die Chance, etwas Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln“, weiß Eugen das Arbeitsumfeld zu schätzen. „Es ist schon toll, wenn man mit den gleichen Konditionen woanders hingehen kann. Außerdem hat man schon Kontakte und kennt sich aus“, erklärt er. „Es ist viel leichter intern zu wechseln, als irgendwo anders hinzugehen.“ 

Eugen wechselt wieder und geht zurück in den Produkt-Support nach Bad Pyrmont. Er wird Technischer Supporter und Prozessbegleiter für den Bereich Interface Contactron. „Da kann ich meine technische Qualifikation ausspielen“, sagt er. Vieles davon funktioniert im Homeoffice. Er ist happy, wie es derzeit läuft. Er hat die Sachen im Griff.

Energie für neue Herausforderungen

Deswegen kann Eugen seine Energie derzeit in ein privates Hilfsprojekt für Flüchtlinge aus der Ukraine investieren. Das hat er Anfang des Jahres zusammen mit seiner Frau gestartet. Zwischenzeitlich betreuten sie, unterstützt von einigen ehrenamtlichen Helfern, rund 170 Menschen.

Wie es bei Phoenix Contact für ihn weitergeht? „Ich bin da offen. Im Moment habe ich ehrenamtlich und zu Hause genug zu tun. Ich brauche momentan erst mal keine größeren beruflichen Herausforderungen.“ Aber er ist sicher, dass sich was ergibt. Und bleibt gelassen: „Ich glaube, wenn es zu Hause im Privaten läuft, sei es jetzt mit Frau und Kindern oder mit den Eltern oder wie auch immer, dann habe ich mehr Energie. Dann ist man glücklicher. Und wenn man glücklich ist, macht man einfach bessere Arbeit. Und irgendwann merken andere das und dann ergibt sich alles Weitere von selbst.“

Auch Benedikt Rampke führte ein interner Jobwechsel zu seinem jetzigen Job als Programmierer. Lest mehr dazu in diesem Blogbeitrag: Talente fördern und sich weiter entwickeln lassen.

Freie Stellen bei Phoenix Contact findet ihr in unserer Jobbörse.

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