Der Standort von Phoenix Contact Electronics in Bad Pyrmont soll über das bisher erreichte Maß hinaus CO2-neutral werden – und zwar bis 2030. Frank Schröder ist sich sicher, dass das sogar noch früher gelingen kann. Der Leiter des Facility Managements ist einer der Köpfe des Projekts Net Zero Factory.
Nachhaltigkeit
Die Welt dreht sich immer schneller und wird immer komplexer. Technologischer, politischer und wirtschaftlicher Wandel fordern neue Strategien, Organisationen, Werkzeuge und Denkweisen.
Aktuell befindet sich das mehr als 30 Millionen Euro schwere Projekt noch im Bau. Im kommenden Jahr will Phoenix Contact das Gebäude 60 am Stammsitz in Blomberg feierlich in Betrieb nehmen. Der Spezialist für Verbindungstechnik und Automation macht sich damit selbst ein großes Geschenk: Phoenix Contact feiert 2023 den 100. Geburtstag, und das Gebäude 60 wird in puncto Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen.
Nachhaltiger und zukunftssicher werden: Dieser Mammutaufgabe stellt sich Phoenix Contact in diversen Bereichen. Schon seit Jahren arbeiten viele Expertinnen und Experten beispielsweise daran, Blei aus der Produktion zu verbannen. Einer davon ist der 32-jährige Technologiemanager Benedikt Beermann.
Tagtäglich arbeitet Phoenix Contact mit vielen tausend Lieferanten zusammen. Weltweit. Die Fäden hält dabei der Bereich Corporate Purchase über das Global Purchase Network (GPN) in der Hand. Auch wenn es um Nachhaltigkeit geht. Denn der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen führt über den Einkauf auch zu den Zulieferern. Einer, der diesen Weg aktiv gestaltet und die Lieferanten mitnehmen will, ist Michael Sterz. Er leitet den Bereich Corporate Purchase Governance und sagt aus Überzeugung: „Nachhaltigkeit in der Lieferkette – das geht nur gemeinsam.“
Allein vom Hauptsitz in Blomberg aus verschickt Phoenix Contact pro Tag im Schnitt 6.000 Warensendungen. Wenn es also um nachhaltigeres Handeln geht, ist die Logistik ein neuralgischer Punkt in der Wertkette. Denn das Potenzial für CO2-Einsparungen liegt auch auf Straße und Schiene, im Wasser und in der Luft. Sandra Erhardt und Leon Philip Ray arbeiten in der Logistik von Phoenix Contact in Blomberg daran, dort den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Sie steckt in Gitarrensaiten, Zahnbürstenborsten und natürlich in Damenstrumpfhosen: die Nylonfaser. Erfunden 1935, entstanden aus Kohle, Luft und Wasser. Heute heißt Nylon Polyamid 6.6 und ist auch in der Industrie nicht wegzudenken. „Das ist unser Wald-und-Wiesen-Kunststoff im Spritzguss“, erklärt Dr. Frauke Reinders. Die promovierte Chemieingenieurin gehört zu den nachhaltigen Köpfen bei Phoenix Contact in Blomberg. Ihre maßgeblichen Fragestellungen: Wie lassen sich Prozesse gerade im Hinblick auf die Nachhaltigkeit verbessern? Wie kann das Unternehmen Werkstoffe so gezielt einkaufen, dass der CO2-Fußabdruck möglichst klein bleibt?
Klimaschutz ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft, über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. Mittlerweile wirtschaftet Phoenix Contact an allen Standorten in Deutschland, Europa und der Welt CO2-neutral in der Energieversorgung. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem wirklich nachhaltigen Wirtschaften.
Der Klimawandel ist eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Wirtschaft und Politik haben sich die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben. Dabei geht es allerdings oft auch um die richtigen Begriffe: Klima-, Treibhausgas- oder CO₂-Neutralität sind längst nicht das Gleiche. Phoenix Contact kann als Unternehmen für sich in Anspruch nehmen, auf dem Weg zu einem wirklich nachhaltigen Wirtschaften und unternehmerischer Verantwortung schon viel erreicht zu haben. Am selbst gesteckten Ziel der weltweiten CO₂-Neutralität für das gesamte Unternehmen wird weiter gearbeitet. Im Gespräch mit Stefan Gottschalk, Energy Manager bei Phoenix Contact, zeigt sich, dass es in der Entwicklung zu einer nachhaltigeren Welt und einer lebenswerteren Zukunft oft um kleine Schritte und Nuancen in den Begrifflichkeiten geht.
Springt der Funke bei einem Date über, dann bedeutet das sprichwörtlich nur Gutes. Eher schlecht läuft es, wenn die Funken nach einem Kurzschluss sprühen, denn das kann Lebensgefahr bedeuten. Seit über zwei Jahren ist Torsten Hoffmann für Phoenix Contact unterwegs und berät Verbände sowie Bildungseinrichtungen hinsichtlich der Richtlinien zur Anwendung von Überspannungsschutzmaßnahmen. Warum der Funke für seinen Job übergesprungen ist und warum das Thema alles andere als kompliziert ist, darüber spricht der gebürtige Sauerländer in unserem Interview.