Freuen sich über den Nachhaltigkeitspreis: Jan Kistner von Trumpf, Stephan Volgmann, Jürgen Vetter, Thomas Gockeln (alle Phoenix Contact) sowie Philipp-Andre Schwarz von Trumpf (von links). Foto: Trumpf
Trumpf hat Phoenix Contact einen Preis für Nachhaltigkeit verliehen. Das Hochtechnologieunternehmen aus Ditzingen bei Stuttgart hatte beim „Supplier Day“ im November seine Lieferanten ausgezeichnet. Den Award für Phoenix Contact nahmen die Key Account Manager Jürgen Vetter und Thomas Gockelnsowie Stephan Volgmann, Geschäftsführer der Phoenix Contact Deutschland GmbH, entgegen. Trumpf zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Werkzeugmaschinen und Laserbearbeitungszentren.
Welches Potenzial schlummert im Spritzguss, sparsamer mit Kunststoffgranulat und Energie umzugehen? Wenn wir die These aufstellen, dass die Masse an Werkzeugen aufgrund ihrer Langlebigkeit ein Baujahr tragen, das weit vor der Wahrnehmung des Klimawandels oder einer generellen Nachhaltigkeit liegen, sind die Einsparungen enorm. Phoenix Contact hat jetzt zusammen mit dem Spritzgusshersteller Hadi-Plast ein Werkzeug für Auswerfhebel umgestellt. Weniger Müll, weniger Material, weniger Energie, weniger CO2: Die Kosten für den Bau waren schnell wieder drin. Es lohnt sich also, gerade bei älteren Werkzeugen genau hinzuschauen.
Die Welt der Produktion ist in Bewegung: Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind heute mehr denn je gefragt. Die Digitalisierung bringt nicht nur Veränderungen, sondern auch Chancen. Sie revolutioniert die Art und Weise, wie Fabriken funktionieren und produzieren, und bietet gleichzeitig die Lösungen, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Natürlich gibt es auf diesem Weg Fragen und Unsicherheiten: Wo fangen wir an? Wie gestaltet sich der Prozess und was müssen wir beachten?
Was der Pharmaindustrie ihre Packungsbeilage und Lebensmittelherstellern die Zutatenliste, sind den Gebäude- und Prozessautomatisierern vor allem gesammelte Daten. Wer eine Wirkung erzielen will, der muss schließlich wissen, was drinsteckt. Das gilt für Produkte des täglichen Lebens genauso wie für Fabrikhallen. Einer, der es bei Strom, Wärme und Kälte ganz genau wissen will, ist Dr. Till Potente. Der promovierte Elektrotechniker geht am Standort Bad Pyrmont zusammen mit dem Gebäudemanagement strukturiert auf die Suche nach solchen Inhaltsstoffen. Sein Blick fokussierte sich auf Maßnahmen, die das Zeug haben, dass Phoenix Contact effizienter arbeitet und damit die eigene Nachhaltigkeit weiter verbessert.
Elektromobilität, Solaranlagen und Batteriespeicher heißen die Treiber, die den Gleichstrom zurück in die Industrie bringen – und zwar in Gestalt intelligenter DC-Netze. Sie liefern den Schub für mehr Energieeffizienz, den nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen und sind die energetische Blutbahn für die Sektorenkopplung. Bei Phoenix Contact sind es vor allem Dr. Martin Wetter und Dr. Christian Helmig, die die Entwicklung von Produkten und Lösungen vorantreiben. Auch wenn beide in unterschiedlichen Geschäftsbereichen arbeiten, der Gleichstrom verbindet sie – und das schon seit dem Studium.
Nachhaltigkeit ist da, wo Menschen nachhaltig handeln. Damit hat nachhaltiges Handeln also immer eine räumliche, dezentrale Dimension. Doch wie lassen sich solche Aktivitäten an x-beliebigen Orten dieser Welt steuern, damit gut gemeintes Handeln nicht zum unkontrollierten Wildwuchs ausufert? „Indem wir dem Ganzen einen Rahmen geben“, sagt Andreas Kehl. Der studierte Nachrichtentechniker hält international die Fäden der Nachhaltigkeitsstrategie bei Phoenix Contact zusammen – und schlägt dafür gern ein paar Nägel ein, an denen er den Handlungsrahmen für alle fixiert.
Was haben Nelken mit Birnenkuchen oder gar mit Fertigungsprozessen zu tun?In beiden Fällen geht es um die Gesamtkomposition aus verschiedenen Zutaten oder Fertigungsschritten. Für Lutz Steinleger sind es diese kleinen Details, wie eben Nelken zu Birnen, die den Unterschied machen. Der Informatiker sieht sich privat wie beruflich als Genussmensch. Fahrräder aus italienischer Manufaktur, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, Fertigungsprozesse, die die Betrachtenden mit der Zunge schnalzen lassen. Sie alle eint eines: die Nachhaltigkeit.
Die Psychologie hält Einzug in die Produktion. Was das bringt? Mehr Verständnis für zwischenmenschliche Prozesse, Verhaltensmuster und vor allem reichlich Futter, innerhalb einer nachhaltigen Wertkette besser zu werden. Die Psychologie bietet dafür handfeste empirische Methoden – und diese nutzt Dr. Till Potente am Standort von Phoenix Contact in Bad Pyrmont gezielt, um Nachhaltigkeitsprojekte noch effizienter zu machen.
Welchen ökologischen Fußabdruck hinterlässt ein Produkt von Phoenix Contact? Mareike Lönnecker ist eine, die diese Frage umtreibt. Die studierte Umweltingenieurin arbeitet daran, Umweltprofile zu erstellen, die den gesamten Lebenszyklus eines Produkts abbilden. Denn nur, wer diesen Fußabdruck kennt, kann dafür sorgen, dass er kleiner wird.
„Nachhaltige Köpfe“ – das sind Kolleginnen und Kollegen bei Phoenix Contact, die mit ihren Projekten einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Wertschöpfungskette leisten. Sie alle haben das Ziel, den ökologischen Fußabdruck unseres Unternehmens zu minimieren und Energie und Ressourcen effizienter zu nutzen. In unserer Reihe erzählen wir, was sie tun und was sie antreibt.
Ein Produktumweltfußabdruck beschreibt die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt – und zwar von der Materialbeschaffung über die Entwicklung, Produktion und Distribution bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem das Produkt entsorgt oder recycelt wird. „Dafür müssen wir verschiedenste Daten erheben“, erklärt Mareike Lönnecker, die am Hauptsitz von Phoenix Contact in Blomberg im Bereich Corporate Quality & Product Compliance arbeitet. So gehe es beispielsweise um die Roh- und Werkstoffe, die für ein Produkt verwendet werden, aber auch um das Gewicht des Produktes. Oder darum, woher ein Rohstoff kommt und welche Auswirkungen der Abbau auf Landschaft oder Wasser hat.
Daten sind das Stichwort für Produktumweltfußabdrücke
Ein Beispiel: Ist in einem Produkt eine Kupferkomponente verbaut, kann Mareike Lönnecker in speziellen Datenbanken den Emissionsfaktor dieses Rohstoffs ermitteln und errechnen, welche Auswirkungen der Kupferanteil des Produkts auf die Umwelt hat. Das macht sie dann auch für die anderen Materialien. Für erste Produkte von Phoenix Contact haben sie und ihre Kolleginnen und Kollegen das bereits gemacht, zum Beispiel für unterschiedlich große und komplexe Klemmen. „Das ist eine Menge Fleißarbeit“, schmunzelt die 30-jährige und denkt an Zahlenkolonnen und Excel-Tabellen. „Wir sind aber schon auf dem Weg, die Umweltprofile unserer Produkte bei uns im System zu erstellen.“ Künftig sollen die Kunden so automatisiert Informationen darüber bekommen, welchen ökologischen Fußabdruck ein Produkt hat. „Viele fragen bereits danach“, sagt Mareike Lönnecker.
Mareike Lönnecker und ihre Kolleginnen und Kollegen müssen für die Erstellung von Produktumweltfußabdrücken mit vielen Daten jonglieren.
Aber auch für Phoenix Contact selbst sind die Produktumweltfußabdrücke essenziell: „Unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten heißt auch, Produkte nachhaltig zu gestalten. Die Berechnung der Produktumweltfußabdrücke ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin“, ist die Umweltingenieurin aus dem niedersächsischen Reher überzeugt: „Von dem ökologischen Fußabdruck unserer Produkte können wir ableiten, was wir tun müssen, um in unserer Produktpalette nachhaltiger zu werden.” Zum Beispiel, auf noch klimafreundlichere oder wiederverwendbare Materialien umstellen, wenn es technologisch möglich ist.
Umtriebig in Umweltfragen
Noch gebe es keine weltweit einheitlichen Standards für Produktumweltfußabdrücke – das mache sie schwer vergleichbar, räumt Mareike Lönnecker ein. „Daher geben die Ersteller aktuell genau an, nach welchen Regeln sie ihre Produktumweltfußabdrücke berechnen.“ Das schafft mehr Transparenz in Nachhaltigkeitsfragen und ist für Mareike Lönnecker ein spannendes Arbeitsfeld: „Ich habe Spaß daran, solche Stellschrauben zu finden und daran zu drehen, um meinen Beitrag zu leisten.“ Schon immer habe es sie umgetrieben, wie sich das Klima verändert und welche Möglichkeiten es gibt, Klima und Umwelt zu schützen, nachhaltig zu leben.
Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau entschied sie sich daher für den Studiengang Umweltingenieurwesen mit den Schwerpunkten Klima und Energie an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter. Dann machte Mareike Lönnecker ein Praktikum im Facility Management von Phoenix Contact Electronics in Bad Pyrmont, gewann erste Einblicke in die Bereiche Energietechnik und Audit-Management. Im März 2016 der Wechsel zu Corporate Quality & Product Compliance. Dort ist sie nicht nur für interne Audits zuständig, sondern wird auch Teil des interdisziplinären Teams Nachhaltigkeit bei Phoenix Contact: „Unser Unternehmen zeigt die Eigeninitiative, nachhaltiger werden zu wollen. Ich finde es schön und spannend, auf diesem Weg zu unterstützen.“
Der Zusammenhang ist spannend: Auf der einen Seite verspricht die fortschreitende Digitalisierung der Industrie ihren Beitrag zu leisten für mehr Klimaschutz. Auf der anderen Seite schrauben Digitalisierung und IT-Vernetzung den Bedarf an elektrischer Energie nach oben. Auch bei Phoenix Contact hat die EDV ordentlich Hunger nach Leistung. Neue Kälteanlagen sorgen dafür, dass Prozessoren und Speicher einen kühlen Kopf bewahren.