Digitalisierung der Produktkennzeichnung
Das „P“ von Phoenix Contact schmückt schon seit Jahrzehnten unsere Produkte und ist zu einem Garanten für die Qualität des verwendeten Materials und der verbauten Einzelteile geworden. Heute möchte ich euch am Beispiel unserer Klemmen einen Einblick geben, wie sich die Kennzeichnung unserer Produkte im Rahmen von Industrie 4.0 und Digitalisierung ändert.
Industrie 4.0 – das ist die Produktion der Zukunft. Alles wird „smart“, nicht nur das „phone“ und die „watch“, auch unser Arbeitsalltag verändert sich im Rahmen der Digitalisierung rasant. Wir halten euch auf dem Laufenden darüber, was die vierte industrielle Revolution eigentlich bedeutet. Anhand von praxisnahen Beispielen, erklären wir, wie wir den Weg der digitalen Transformation Richtung Zukunft beschreiten.
Aus den verbauten Komponenten ergeben sich die Eigenschaften jeder Klemme. Diese richten sich nach den Anforderungen des Kunden. In der Industrie 4.0 wird die Produktauswahl und Beschaffung noch wesentlich komplexer. Denn der Kunde fordert hoch individualisierte Produkte zum Preis eines Serienprodukts und mit der Lieferzeit eines Lagerartikels. Nicht nur die Fertigung muss den neuen Anforderungen gerecht werden. Wir müssen uns auch Gedanken machen, wie wir zukünftig die Produktdaten bereitstellen. Informationen in Papierform sind hier nicht mehr zeitgemäß.
Hoch individualisierte Produkte können Eigenschaften haben, die man eventuell auf den ersten Blick nicht erkennt. Das gilt speziell bei elektronischen Bauteilen, die von Kunststoffelementen umhüllt sind. Wie können wir solche Bauteile kennzeichnen, damit alle Informationen im Fall einer Wartung oder Nachbestellung sofort verfügbar sind?
Die digitale Wertschöpfungskette
Auch die digitale Wertschöpfung beginnt mit dem Kundenwunsch. Online konfiguriert sich ein Kunde seinen Wunschartikel. Unser IT-System generiert im Hintergrund alle wichtigen Produktions- und Versandinformationen. Durch die Vernetzung von internen Abteilungen und Prozessen erreichen wir eine Durchgängigkeit der Daten. Alle Komponenten werden rechtzeitig angefordert und bereitgestellt. Die Produktionsanlage kann die Parameter für die Bearbeitung abrufen, Bearbeitungsstationen werden voll automatisch eingerichtet und Prüfvorgaben erstellt. Durch einen voll automatischen Soll-Ist-Abgleich stellen wir die Qualität des fertigen Produkts sicher. Die so entstehenden Produkt- und Produktionsdaten müssen dem Artikel zugewiesen werden können.
Digitale Daten und Produkt feiern Hochzeit
In unserem Projekt laufen die Produkte durch mehrere Fertigungszellen. Der Prozess in jeder Zelle wird visuell geprüft und erst nach bestandener Qualitätsprüfung wird die Freigabe für den Folgeprozess erteilt. Jede Fertigungszelle kann dabei auf die Stammdaten des Produkts zugreifen. Erst nachdem alle nötigen Fertigungsschritte erfolgreich bestanden sind, bekommt der Artikel seine individuelle Gravur. Mit einem Laser gravieren wir den QR-Code auf das Gehäuse. Das geschieht mit der Maschine, die ihr oben auf dem Bild sehen könnt. Durch Einscannen des QR-Codes hat der Kunde vollständigen Zugriff auf die Daten seines Produkts. Der Kunde kann mit jedem gängigen Smartphone oder einem anderen Gerät den Code einlesen und auf seine Daten zurückgreifen. Mittels eines Passworts hat er Zugriff auf seinen persönlichen Bereich und kann dort anhand der Produkt-ID eine Nachbestellung auslösen oder weiterführende Informationen in einem Wartungsfall abrufen.
Daten sind das Gold der Zukunft und die Basis der Digitalisierung
Das Gesamtbild in dem Projekt ist das Kernelement der digitalen Transformation. Wie von Anja in ihrem Blog beschrieben, verschmelzen dabei die Information Technology (IT) und Operating Technology (OT). Die digitalen Daten sind die treibende Kraft in der Produktionsanlage. In unserem Projekt entwickeln wir die Datenherstellung in unserem Konfigurator sowie die Datenumsetzung in unserer Produktionsanlage und im letzten Schritt die Datenbereitstellung für den Kunden.
Bei Phoenix Contact betreue ich Digitalisierungsprojekte rund um die Produktion. Meine 30-jährige Produktionserfahrung hilft mir dabei, die Fertigung von gestern in die digitale Welt von morgen zu überführen. Privat merke ich auch, dass die Digitalisierung immer mehr Einzug hält. Die neuen Cardiogeräte in meinem Fitnessstudio haben z. B. tolle Work-Out-Programme.
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