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Was modernes Gebäudemanagement auszeichnet? Wenn Mülleimer ihren Füllstand melden und Wischroboter sich den Aufzug auf die passende Etage rufen, dann ist Digitalisierung in der Gebäudetechnik eingezogen. Nur ein kurzer Trend? Wenn es nach Frank Schröder geht, ist Building IoT die Zukunft, in der wir morgen arbeiten. Als Facility Manager ist er ganz nah dran am Thema Building. Intrinsisch motiviert, hat er sich auch mit dem Internet of Things (IoT) beschäftigt. In „seinem“ Gebäude bei Phoenix Contact setzt er globale Megatrends wie Industrie 4.0, Big Data und Data Analytics in der Gebäudetechnik um. Für diese Reihe plaudert er aus dem Nähkästchen.

Unsere Motivation rund um das Facility Management habe ich in einem der letzten Beiträge schon mal beschrieben. Heute geht es konkret um das Gebäudemanagementsystem. Für uns eines der wichtigsten Puzzleteile in unserer täglichen Arbeit. Vielleicht sogar das Herz im Facility Management. Die Plattform, auf der sich alle Daten, Meldungen, Betriebszustände von unseren Liegenschaften abbilden.

Gebäudemanagement: alles im Blick

Auszug aus dem Gebäudemanagement System Emalytics
Eine Übersicht über das Gebäude mit Energieverbauch

Wo verbrauchen wir gerade wie viel Energie? In welchem Zustand befinden sich gerade die Druckluftverdichter? Wann sollte die Kältemaschine die nächste Wartung bekommen und in welchem Zustand sind unsere Ladestationen für die Elektroautos?

Auszug aus dem Gebäudemanagement System Emalytics
Ladestationen für Elektroautos findet man ebenfalls als Übersicht

Wenn die Digitalisierung einzieht

Emalytics ist die Lösung von Phoenix Contact, die bei uns weltweit zum Einsatz kommt. Wenn wir in die Vergangenheit schauen, hatte jedes Gewerk im Gebäude oft seinen Fachplaner, und jedes Gewerk wurde auch mit seiner ganz eigenen Technik betrieben. Unser Facility Management betreibt die Gebäude bei Phoenix Contact unter dem Motto „Betriebskosten runter, Nutzerkomfort hoch“. Dazu betrachten wir das gesamte Gebäude bzw. die Liegenschaft und vernetzen dabei sogar unsere Standorte weltweit untereinander. 

Die klassische Gebäudeautomation befindet sich im Wandel. Immer wichtiger und bedeutender dabei: IoT-basierte Lösungen. Moderne, offene IoT-Plattformen ermöglichen eine transparente, datenbasierte Kommunikation. Gebäude werden digitaler, kommunikativer und sind mit ihrer Energieeffizienz und Flexibilität maßgeblich am Unternehmenserfolg beteiligt. Dabei ist es egal, ob es sich um Neubauten wie am Standort in Bad Pyrmont (Niedersachsen) bzw. am Headquarter in Blomberg (NRW) oder um Bestandsimmobilien wie an unserem Standort in Paderborn (NRW) handelt. In Paderborn haben wir im Jahr 2015 eine Immobilie erworben, die im Jahr 2000 errichtet wurde. Das Gebäudemanagementsystem Emalytics ermöglicht eine einfache Anbindung von Feldgeräten oder Systemen mit serieller oder Ethernet-Schnittstelle – eben auch in einem Bestandsgebäude. 

Jetzt wird’s technisch

Die technische Kommunikation im Gebäude ist dabei nicht mehr die Herausforderung. Vielmehr geht es darum, zu verstehen, was heutzutage technisch möglich ist und wie einfach und einleuchtend die Umsetzung sein kann. Dieser Gedanke ist so wahrscheinlich auf viele Ebenen des gesellschaftlichen Lebens übertragbar. Mir geht es hier aber vor allem darum, immer wieder festzuhalten, was technisch im klassischen Gebäude mittlerweile möglich ist. Und genau das gilt es dann zu verstehen, weiter zu verbreiten und zu vermitteln (vgl. auch meinen zweiten Blogbeitrag). 

Auszug aus dem Gebäudemanagement System Emalytics
Lüftungsanlage im Gebäudemanagementsystem

Das Kernelement von Emalytics ist das IoT-Framework, in dem die Daten aller Gewerke auf ein einheitliches Format normalisiert werden. Die erfassten Datenpunkte werden nur einmal definiert und stehen damit dem kompletten System zur Verfügung. Der Datenpunkt wird zu einem Dateninformationsobjekt, das im gesamten Netzwerk greifbar ist – ganz gleich, ob in der Steuerung, dem Server für die Visualisierung oder auf weiteren Geräten. So liegen alle Daten stets in der gleichen Struktur vor. Was bedeutet dies in der Praxis? 

Eigentlich habe ich heute in unseren Gebäuden keine technische Herausforderung mehr. Wir kennen es privat von unseren Handys: das eigentliche Modell altert, das Betriebssystem lässt sich immer wieder updaten. Emalytics ist das Betriebssystem für die Liegenschaft. Schauen wir uns das mal an dem Beispiel Sonnenschutz an: Das Gebäude oder der Nutzer kann den Sonnenschutz bedienen. Wenn es sehr windig wird, fährt das Gebäude den Sonnenschutz hoch, um Schäden zu vermeiden. Dieser Vorgang wird einmal so definiert und funktioniert dann einfach, ohne immer wieder diesen Vorgang neu planen zu müssen. Diese einzelnen Gewerke waren früher nicht vernetzt. Doch natürlich denken wir heute im täglichen Betrieb stets über Verbesserungen und Mehrwerte nach. Im Büro oder im Besprechungsraum geht es um einen definierten Beleuchtungswert. Das Zusammenspiel von Sonnenschutz und Beleuchtung in Verbindung mit der Medientechnik ergibt für den Nutzer im Besprechungsraum einen Mehrwert. Eine weitere Idee ist hier, die Bedienung per App zu steuern. Diesen Mehrwert können wir live in das Gebäudemanagementsystem Emalytics einspielen und das Gebäude wird nicht mehr “alt”.   

Datensicherheit jetzt auch im Gebäudeumfeld

Durch die Verbindung der klassischen Gewerke aus dem Technikraum mit allen anderen Anlagen bis zur App bekommt das Thema Cyber Security eine viel höhere Wertigkeit im Gebäude. Dass Cyber Security in jeder Branche relevant ist, zeigt dieser Blogbeitrag.

Für die Datensicherheit des Systems sorgt die Kommunikation mit TLS-Verschlüsselung sowie ein integriertes Update- und Patch-Management der eingebundenen IoT-Controller. Ebenso ist ein automatisiertes Backup von Applikationen und eingestellten Parametern möglich. Die Berechtigung zum Datenzugriff kann durch unterschiedliche Benutzerrollen flexibel definiert werden. 

Ipad mit Überblick zum Gebäudemanagement
„Energie-Cockpit“

Mit unserem IoT-basierten Gebäudemanagementsystem Emalytics konnten wir die Lebenszykluskosten reduzieren und Energieeffizienz, Performance und Verfügbarkeit des Gebäudes erhöhen. 

Die Digitalisierung ist längst nicht mehr nur ein Trend in der Produktion. Das intelligente Gebäude passt sich den Bedürfnissen der Nutzer an und sorgt für einen hohen Komfort bei gleichzeitiger Sicherstellung eines wirtschaftlichen Gebäudebetriebs entlang des gesamten Lebenszyklus. Bei Fragen oder Feedback zum Thema meldet euch gern bei mir. 

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4 Kommentare

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    Frank Schröder

    DANKE für dein Feedback Nina, ja und das Pendel wird auch wieder zurückschlagen. Sicherlich nicht an den Punkt wo es vor 6 Monaten war, aber die Gebäude / Büros werden auch in der Zukunft ihren Platz haben. Wenn wir es intelligent machen, haben wir die Möglichkeit die Chance zu nutzen.Es liegt an uns Menschen: Just do it.

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    Nina Mrugalla

    Ich erinnere mich an unsere Diskussion zu den Anforderungen an HR, IT und FM post Corona (jetzt new normal) und wie die drei Funktionen das gemeinsam gestalten können. Da hast Du eure Rolle als Dienstleister (auch und vor allem für die Mitarbeiter) formuliert.

    Deswegen bringt’s abseits der technischen Features (your world, not mine..) für mich dieser Satz auf den Punkt: „Das intelligente Gebäude passt sich den Bedürfnissen der Nutzer an und sorgt für einen hohen Komfort bei gleichzeitiger Sicherstellung eines wirtschaftlichen Gebäudebetriebs…“.

    Wenn wir uns im ’next normal‘ dann doch ab und zu in den Büros versammeln, bist Du schon jetzt ein paar Gedanken voraus und hast bereits eine Idee für die zukünftigen Bedürfnisse Deiner Nutzer entwickelt.

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    Frank Schröder

    Hallo Michael, danke für Dein ausführliches Feedback. Genau diese Diskussion zu dem Thema wollte ich mit meinem Blog auch lostreten. Es gibt auf die Veränderung in der Immobilie viele spannende Fragestellungen. Die Perspektiven, die Du in deiner Antwort andeutest, gehen schon sehr visionär in die Tiefe des Themas. Es freut mich, dass ich Dich über den Blogbeitrag in diese Richtung motivieren konnte.
    Sonnige Grüsse und bis bald mal wieder im Gebäude 4 in Bad Pyrmont –> Frank Schröder

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    Michael-Alois

    Die Komplexität des Themas ist sehr schön heruntergebrachten worden. Glückwunsch. Aber:

    1.
    Aus Sicht des Value-Managers fehlt mir …
    der Bezug darauf, dass die Immobilie durch ihre Intelligenz in eine andere Asset-Klasse aufgesteigt und durch ihre Flexibilität einen signifikant höheren Wert im Sinne der Immobilienwertverordnung (ImmoWertV) und der Verordnung über die Ermittlung der Beleihungswerte von Grundstücken (BelWertV) erlangt.

    2.
    Aus Sicht des Projektentwicklers fehlt mir …
    der Hinweis, dass der jeweilige Mehrwert durchaus das Doppelte dessen betragen kann, was eine „dumme“ Immobilie wert ist. Insofern entsteht durch die Intelligenz ein erhebliches Added-Value, nach welchem Projektentwickler ständig suchen.

    3.
    Aus Sicht eines CFO (Chief Financial Officer) fehlt mir, ….
    dass durch höhere Werte auch Liquidität freigesetzt werden kann.

    4.
    Aus Sicht eines FRM (Financial Risk Manager) fehlt mir, ….
    wegen dem Liquiditätspotential der Hinweis, dass intelligente Immobilien ein unverzichtbarer Bestandteil des Financial-Risk-Managements sind.

    Das alles sind Betrachtungsweisen, die auf dem Value-Management (vgl. DIN EN 12973 und VDI-Richtlinie 2800) basieren. Deshalb wird eine Diskussion aus dieser Sichtweise angeregt.