Miteinander und voneinander lernen – Mentoring bei Phoenix Contact
Ein großes und herausforderndes Spannungsfeld für Unternehmen ist es, die Vergangenheit sichtbar und erlebbar zu erhalten und gleichzeitig die Zukunft aktiv zu gestalten. Es geht um mehr als unternehmensspezifisches Wissen; es geht um die Weitergabe der Unternehmenskultur. Wir bei Phoenix Contact begegnen diesen Herausforderungen unter anderem aktiv in Form von verschiedenen Mentoring-Programmen. Diese helfen uns dabei, nicht nur Wissen, sondern auch Werte und Normen unseres Unternehmens weiterzugeben.
„Eine Kultur ist so unglaublich schwer zu beschreiben. Wir sagen alle immer, dass die Phoenix Contact-Kultur etwas ist, das uns als Unternehmen auszeichnet und worauf wir stolz sein können. Wenn wir dann konkret gucken, was macht diese Kultur eigentlich im Alltag aus – ich habe diese Frage schon diversen Leuten gestellt – ist die erste Antwort oft ‘man grüßt sich’. Das klingt erstmal banal, aber da steckt auf der anderen Seite auch relativ viel drin. Da steckt nämlich drin, dass man gesehen wird. Man achtet auf die Menschen, denen man begegnet und man begegnet sich auf Augenhöhe“, beschreibt Dr. Michael Brenker, Leitung Global Talent Management & Employer Branding, das Besondere an der familiär und persönlich geprägten Kultur von Phoenix Contact.
Auf allen Ebenen begegnen sich die Menschen nach seinen Worten so – auch die Führungskräfte. „Die Mitarbeitenden hier sind offen und neugierig“, empfindet der studierte Psychologe selbst nach mehr als sieben Jahren das Miteinander im Unternehmen täglich so.
Wenn ich nicht neugierig bin, bin ich nicht innovativ
Um weiter innovativ zu bleiben, um weiter den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, ist Mentoring eine der angesagtesten aktuellen Personalentwicklungsmethoden – und das nicht ohne Grund. Neue Organisationsformen und Arbeitsmethoden, flachere Hierarchien, mehr Selbstbestimmung und effektives Zeitmanagement – all dies sind die Themen, die neue Mitarbeitende und „alte Hasen“ gleichermaßen bewegen. Wie kann man sich gegenseitig abholen, wie vorhandenes Wissen gezielt weitergeben und wie eine Win-win-Situation für alle Beteiligten schaffen? Unterschiedliche Mentoring-Programme widmen sich genau diesen Themen.
Mentoring hat bei Phoenix Contact Tradition. In klassischen Mentoring-Programmen, zum Beispiel im Rahmen des Onboardings geben erfahrene Mitarbeitende ihr Wissen an neue Mitarbeitende weiter. Das sogenannte Buddy-Programm dreht sich eher um allgemeine Themen und Informationen zum Unternehmen. Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen kommen zusammen und können so gleich ein übergreifendes Netzwerk aufbauen.
Mentoring fördert Austausch, Wissenstransfer und Kulturverständnis
„Jedem neuen Mitarbeitenden soll das Angebot gemacht werden, dass er oder sie die Möglichkeit hat, mit jemanden, der schon länger bei Phoenix Contact unterwegs ist, in den Austausch zu kommen. Es geht beim Onboarding unter anderem um ‘du bist neu bei Phoenix Contact, das solltest du wissen’. Dann trifft man sich mit etwas Zeitabstand wieder und spricht über offene Fragen und wo noch Unterstützung notwendig ist. Vielleicht nach einigen Monaten noch ein drittes Mal und gleicht sich noch einmal ab. Mit relativ einfachem Aufwand können wir durch dieses Vorgehen dazu beitragen, das Thema übergreifende Vernetzung zu fördern. Das sind genau die Netzwerke, die Phoenix Contact braucht: Die Neuen und die, die schon da sind. Es ist uns ein großes Anliegen, dieses übergreifende Denken zu befeuern“, begeistert sich Brenker für das Netzwerken im Unternehmen.
Dieser Gedanke wird von weiteren Mentoring-Programmen in einigen zentralen Bereichen des Unternehmens, wie etwa im Finance & Controlling aufgegriffen. Das internationale FiCo-Mentoring-Programm verbindet neue und erfahrene Finance Manager, um fachliches, Job-relevantes Wissen weiterzugeben und internationalen Austausch zu fördern. Silos werden so aufgebrochen und wertvolle Verbindungen geschaffen.
Die Zukunft noch besser verstehen mit Reverse Mentoring
Neu und in Form eines Piloten vor wenigen Wochen an den Start gegangen ist bei Phoenix Contact das Programm Reverse Mentoring. Mentee und Mentor bzw. Mentorin stellen beim Reverse Mentoring bewusst das klassische Mentoring auf den Kopf. In der Regel ist der oder die Mentee älter und in einer höheren Position als die Mentorin oder der Mentor. Im Fokus steht der Wissenstransfer von jüngeren zu älteren Mitarbeitenden, insbesondere in Bezug auf neue Technologien und Trends. Neu denken ist absolut gewünscht:
„Hinter Reverse Mentoring steht auch die Frage, wie entwickeln wir eine bestehende Kultur ein Stück weiter? Was bringen die neuen Mitarbeitenden eigentlich für neue Perspektiven, für neues Wissen, für neue Themen und Fragestellungen mit, die dann auch für unsere ‘alten Hasen’ noch mal interessant sind, wo man sich irgendwie noch mal gut mit auseinandersetzen kann oder eine Perspektivenvielfalt mitbringt,“ beschreibt Michael Brenker im Interview den enormen Wert von Reverse Mentoring.
Jeweils zwei Personen finden sich in den kommenden Monaten in einem Tandem zusammen, um zu vielfältigen Themen in den Diskurs zu gehen. Insgesamt fünf Tandems machen sich auf die Reise. „Reverse Mentoring setzt den Rahmen, um zusammen Themen zu durchleben und zu erleben. Wir wollen sicherstellen, dass diese Begegnungen eben nicht nur zufällig stattfinden, sondern wir wollen diesen Begegnungen einen Rahmen geben. Wir wollen, dass es einen geordneten Anfang gibt und man sich mit konkreten Fragestellungen auseinandersetzt. Wir bringen diese Mitarbeitenden aus sehr unterschiedlichen Bereichen auf Basis dieser Fragestellungen zusammen. Ganz bewusst in einer vollkommen freien Atmosphäre. Das Programm gibt den Rahmen zu ‘ja ich darf – ich soll sogar’. Das ist aus unserer Sicht der große Mehrwert und deshalb wollen wir diese Form des Austausches fördern.“ Es soll offen und bewusst diskutiert werden, auch, wenn es mal Reibung gibt. „Neben der Offenheit und Neugier benötigen deshalb beide Seiten auch die Bereitschaft, das auszuhalten“, berichtet der Abteilungsleiter.
Welche Erfahrungen die Tandems dabei machen werden, Details zu den Mentoring-Programmen und wie Phoenix Contact diese weiter systematisieren und ausbauen möchte, darüber berichten wir in dieser Reihe in den kommenden Monaten.
Mein großes Interesse an Menschen und ihren unterschiedlichen Motivationen und Sichtweisen hat mich nach Marketing und Vertrieb mittlerweile in die Unternehmenskommunikation geführt. Ich liebe es, in den Austausch zu gehen, und nahbare persönliche Geschichten zu recherchieren und zu schreiben. Schließlich sind es die Menschen, die dieses Unternehmen ausmachen.
Außerhalb von Phoenix Contact trefft ihr mich in der Natur: Mit Kastenwagen, Hund, Fahrrad oder beim Wandern erkunde ich gern auf eigene Faust das In- und Ausland.
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