Mehr Nachhaltigkeit unters Dach
Aktuell befindet sich das mehr als 30 Millionen Euro schwere Projekt noch im Bau. Im kommenden Jahr will Phoenix Contact das Gebäude 60 am Stammsitz in Blomberg feierlich in Betrieb nehmen. Der Spezialist für Verbindungstechnik und Automation macht sich damit selbst ein großes Geschenk: Phoenix Contact feiert 2023 den 100. Geburtstag, und das Gebäude 60 wird in puncto Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen.
Der Blick in die Bauplanung und Gewerkübersicht offenbart schnell, wie ambitioniert Phoenix Contact beim Ausbau des Hauptstandorts vorgeht, um Ressourcen zu sparen und das Potenzial regenerativer Energieformen auszuschöpfen. „Wir sprechen nicht vom Showcase, sondern von einem realen Produktionsgebäude, das über ein hohes Maß an Autarkie verfügt“, unterstreicht Chris-Jörg Rosen, Leiter der Corporate Unit Manufacturing Solutions, als Initiator.
Raum für 400 Arbeitsplätze
Der interne Maschinenbau von Phoenix Contact ist einer von zwei Hauptnutzern. Der zweite große „Mitbewohner“ ist die auf Lösungen für den Schaltschrankbau fokussierte Business Unit Industrial Cabinet Solutions (ICS). In Summe wird das Gebäude 60 Raum für rund 400 Arbeitsplätze bieten – Kantine und Logistikflächen inklusive.
Was ist zu erwarten von einem industriell genutzten Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 18.500 Quadratmetern, wenn der Fokus bei der Planung auf Nachhaltigkeit und Innovationskraft liegt? Was ist ferner zu erwarten, wenn der Bauherr selbst Technik entwickelt, die einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann? „Wir stecken unsere eigene Kompetenz in die Gebäude- und Produktionstechnik“, sagt Chris-Jörg Rosen.
Das Gebäude bedient dabei drei verschiedene Perspektiven. Zunächst stellt es den notwendigen Platz in Form hochwertiger und flexibel nutzbarer Infrastruktur bereit. Weitere Fläche ist aufgrund des stetigen Unternehmenswachstums der vergangenen Jahre schlicht notwendig. Chris-Jörg Rosen: „Im neu geschaffenen Raum bündeln wir unsere Kompetenzen in der Automatisierungstechnik, der produktionsnahen Technologieentwicklung und der industriellen Wertketten im Schaltschrankbau.“
Eisspeicher, Photovoltaik und smartes Energiemanagement
In der zweiten Perspektive geht es darum, die Infrastruktur mit zukunftsweisenden und nachhaltigen Bausteinen zu füllen. Hierzu zählen moderne Energie- und Klimatechnik in Form eines Eisspeichers sowie die Eigenenergieerzeugung mit einer 1,5 MWp Photovoltaik-Anlage. Abgerundet wird das Ganze von smarten Energiemanagement- und Automationslösungen sowie der Infrastruktur nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip (Kreislaufwirtschaft).
„Diese Konsequenz ist uns deshalb so wichtig, weil wir für Phoenix Contact in der dritten Perspektive die neu geschaffene Gebäudelösung G60 als Blueprint für die smarte Sektorenkopplung betrachten“, erklärt Chris-Jörg Rosen. Das Gebäude und seine Integration in die Liegenschaft zeigen als Kopiervorlage für weitere Projekte, wie sich regenerative Energien durch die Produkte und Lösungen von Phoenix Contact wirtschaftlich und nachhaltig erschließen lassen.
Den Neubau will Phoenix Contact ebenfalls als Anlass nehmen, das Gebäude auch innerhalb der kompletten Liegenschaft in Blomberg zu vernetzen – um auf diese Weise zum Beispiel Energieflüsse übergreifend zu harmonisieren und zu bilanzieren.
Nachhaltige Technik als Kundenerlebnis
Auch hier greift die All Electric Society, die Phoenix Contact mit Blick auf die Nachhaltigkeit mit zum Unternehmenszweck erklärt hat. „Wir wollen einerseits einen Meilenstein in der Gebäudetechnik setzen und dabei einen Raum schaffen, in dem es Spaß macht, zu arbeiten. Andererseits bieten wir unseren Kunden einen Ort, wo sich nachhaltige Technik erleben lässt – und das auf Grundlage unseres eigenen Produktportfolios“, erklärt Andreas Schreiber, Leiter der Business Unit ICS.
Musterbeispiel für moderne Arbeitswelten
Das Gebäude 60 stellt insofern auch ein Musterbeispiel für moderne Arbeitswelten dar. Damit diese neue Welt auch den richtigen Raum für reale menschliche Anforderungen bietet, hat Phoenix Contact während der Planungsphase die künftigen Nutzerinnen und Nutzer nach ihren Wünschen und Anforderungen befragt. Die Investition in Blomberg soll schließlich auch für die Belegschaft nachhaltig sein.
Täglich ein bisschen „Die Sendung mit der Maus“. Das betrachte ich seit mehr als 20 Jahren Fachredaktion und Fotografie immer noch als echtes Geschenk. Wo habe ich sonst die Gelegenheit, in so viele industrielle Anwendungsgebiete mit ganz viel Neugier hineinschauen zu können? Das Beste: die Recherchegespräche mit Menschen, die für ihre Sache und ihren Beruf lichterloh brennen. Bei Phoenix Contact haben wir noch viel vor mit dem Erzählen spannender Geschichten – vor allem, wenn es um zukunftsweisende Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht.
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