Industrie 4.0 – Wo wollen wir 2030 sein?
Industrie 4.0 ist seit acht Jahren ein gängiges Schlagwort. Seitdem ist vor allem hinsichtlich der Standards und der konkreten Umsetzung in Unternehmen viel passiert. Die digitale Transformation ist also in vollem Gang. Deshalb ist es Zeit, etwas weiter in die Zukunft zu schauen und das große Bild zu zeichnen. Die Jahreszahl 2030 taucht dabei in der nationalen Industriestrategie auf, genauso wie im Leitbild der Plattform Industrie 4.0. Was hat es damit auf sich?
Industrie 4.0 – das ist die Produktion der Zukunft. Alles wird „smart“, nicht nur das „phone“ und die „watch“, auch unser Arbeitsalltag verändert sich im Rahmen der Digitalisierung rasant. Wir halten euch auf dem Laufenden darüber, was die vierte industrielle Revolution eigentlich bedeutet. Anhand von praxisnahen Beispielen, erklären wir, wie wir den Weg der digitalen Transformation Richtung Zukunft beschreiten.
Nationale Industriestrategie 2030 trifft auf Gegenwind
Die Digitalisierung ändert unsere globale und damit ohnehin schon komplexe Welt. Daher stellt sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Frage, wie wir unseren privaten und öffentlichen Wohlstand in Deutschland und Europa erhalten und ausbauen können. Dafür gab das BMWi im Februar diesen Jahres die Nationale Industriestrategie 2030 heraus. Sie beinhaltet strategische Leitlinien für eine deutsche und europäische Industriepolitik. Aktuell handelt es sich um einen Entwurf, der in der Gesellschaft zu diskutieren ist. Nach der Überarbeitung und Abstimmung der Strategie sollen daraus konkrete Umsetzungsschritte abgeleitet werden. Hier stellt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Strategie in einem YouTube-Video vor. Dabei prescht er mit Ansätzen vor, die bereits für viel Gegenwind sorgen. So hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bereits einen Gegenentwurf erstellt. Laut einem Bericht des SPIEGEL-Magazins werden darin 136 Kritikpunkte an der Nationalen Industriestrategie 2030 aufgeführt. Die Diskussion hat begonnen.
Konkrete Ziele für 2030 von der Plattform Industrie 4.0
Die Plattform Industrie 4.0 stellte im März 2019 den ersten Entwurf des Leitbilds 2030 für Industrie 4.0 vor. Das Leitbild ist genauso wie die nationale Industriestrategie 2030 als Diskussionsgrundlage zu sehen. Es soll Industrie 4.0 mit Zielen hinterlegen. Dabei schaut man auf drei große Themen: Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit. Wie sollen digitale Ökosysteme global gestaltet sein? Das Leitbild zeigt konkrete Antworten auf, wie wir die wettbewerbsfähige, offene und nachhaltige Industrie 4.0 gestalten können.
Souveränität für fairen Wettbewerb am Markt
Alle Akteure handeln frei und selbstbestimmt. Innerhalb der Industrie 4.0-Ökosysteme stehen alle im fairen Wettbewerb miteinander. Dafür müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Die digitale Infrastruktur ermöglicht allen den offenen Zugang. Das heißt, jeder kann auf übergeordnete Dienste zugreifen, die zur Erfassung, Übertragung oder Anwendung von Daten notwendig sind. Daten sind geschützt und ihre Verwendung ist immer transparent. Alle Teilnehmer des Industrie 4.0-Ökosystems können gleichermaßen von den technologischen Entwicklungen profitieren.
Interoperabilität ermöglicht komplexe Netzwerke
Teilnehmer vernetzen sich flexibel über Branchen und Unternehmensgrenzen hinweg und gestalten dynamisch neue Geschäftsmodelle. Standards für Referenzarchitekturen und digitale Abbilder sind die Basis dafür. Regeln sichern faire Bedingungen für alle Teilnehmer, sowohl national als auch international. Vernetzte Ökosysteme kommunizieren nach vorgegebenen Regeln und Standards. Dabei liefert der Einsatz von künstlicher Intelligenz neue Lösungen und Geschäftsmodelle.
Nachhaltigkeit sichert unseren hohen Lebensstandard
Arbeitsbedingungen verbessern sich, unsere international erfolgreiche Industrie sichert Arbeitsplätze langfristig. Dort, wo neue Kompetenzen notwendig werden, gibt es entsprechende Weiterbildungsangebote. Unsere Gesellschaft ändert sich unter Beteiligung und Mitbestimmung aller. Umwelt- und Klimaschutz stehen ebenso im Fokus der industriellen Wertschöpfung wie die bessere Verwendung unserer Ressourcen.
Die Plattform Industrie 4.0 sieht sich in Deutschland als zentrales Netzwerk, das die digitale Transformation in der Produktion vorantreibt. Sie bietet für unterschiedliche Bereiche viele Veröffentlichungen, die in einer Online-Bibliothek zur Verfügung stehen. Um von dem großen Zukunftsbild wieder in die Umsetzung zu kommen, bieten sich eine Publikation an zu Themen wie Referenzarchitekturen, Standards und Normung, Technologie- und Anwendungsszenarien, Sicherheit vernetzter Systeme oder rechtlichen Rahmenbedingungen.
Im Corporate Marketing kümmere ich mich um Innovationen. Seit einigen Jahren dreht sich dabei alles um die Digitalisierung. Was das genau für unsere Industrie und unsere Arbeitsplätze bedeutet, ist ein extrem spannendes Thema. Darüber möchte ich mit vielen Beispielen aus der Praxis berichten. Privat lasse ich nicht so viel Digitalisierung in mein Leben in Lemgo, ein vernetzter Kühlschrank kommt (erstmal) nicht ins Haus. Besucht mich auf LinkedIn.
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