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Dirk Vogel kümmert sich als „Manager im Training-Workshop“ bei Phoenix Contact darum, dass die Auszubildenden und dual Studierenden verschiedene praktische Fertigkeiten und Fähigkeiten erlernen und vertiefen können. Die nötige Erfahrung dafür hat er – 2022 wird er sein 40. Betriebsjubiläum bei Phoenix Contact feiern. In den bald vier Dekaden seit Beginn seiner eigenen Ausbildung hat Dirk Vogel einige Stationen im Unternehmen durchlaufen und vieles gelernt. Im Interview erzählt er von seinem eigenen Werdegang und zeigt auf, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich jenen jungen Leuten bieten, die in seine Werkstatt kommen.

Du hast deine Ausbildung 1982 begonnen. Wie kam es dazu, dass du bei Phoenix Contact gelandet und geblieben bist?

Phoenix Contact war bereits damals ein bekannter Arbeitgeber in der Region. Schon meine Mutter arbeitete hier. Ich wollte eine Ausbildung als Energieanlagenelektroniker machen, nachdem ich ein Praktikum in der Firma absolviert hatte. Den Beruf gibt es unter dieser Bezeichnung heute gar nicht mehr. Das war damals eine tolle Sache, hier als 16-Jähriger eine Ausbildung machen zu können.
Seit jener Zeit ist die Zahl der Mitarbeitenden von 750 auf ungefähr 17.000 gestiegen. Es ist schon gigantisch, wie sich das Unternehmen international entwickelt hat. Auch von den Produkten her – damals waren die Klemmen ausschlaggebend, mit den Jahren kam immer mehr Elektronik dazu. 

Mit der Firma hat sich auch deine Laufbahn entwickelt. Was waren deine wichtigsten Stationen?

Ich war anfangs in der Betriebstechnik beschäftigt. Später war ich Ausbilder im Service für die Automatisierungstechnik. In diesem Bereich habe ich Schulungen geleitet und war später für die Programmierer der Anwendungen zuständig. Ein weiteres Aufgabengebiet war die Energiedatenerfassung und Solartechnik, als das noch gar kein großes Thema war. Im Anschluss arbeitete ich bei Phoenix Contact E-Mobility im Produktmanagement für Ladestationen. Seit Ende 2020 bin ich nun wieder in der Ausbildung und kann als Werkstattleiter mein ganzes Wissen und meine Erfahrungen einbringen. Hier bin ich für elf Ausbilder und rund 300 Auszubildende verantwortlich.

Welche Berufsgruppen sind bei dir in der Werkstatt, und was genau lernen die jungen Menschen dort?

Wir bilden bei uns in den Bereichen Verfahrensmechanik Kautschuk und Kunststoff, Mechatronik, Elektronik für Geräte und Systeme sowie Elektronik für Betriebstechnik, Industriemechanik und Werkzeugmechanik aus. Darüber hinaus sind da noch Industriekaufleute und Kaufleute für IT-System-Management sowie Auszubildende in den Bereichen Technisches Produktdesign und Fachinformatik. Es gibt auch dual Studierende in den Bereichen Elektrotechnik, Fachinformatik, Data Science und Mechatronik – also ein großes Spektrum.

Gibt es bei dir Berufe, die stärker vertreten sind als andere?

Die größte Gruppe – weil das Unternehmen das auch so benötigt – sind heute die Mechatronikerinnen und Mechatroniker. Dann kommt der ganze IT-Bereich, also Fachinformatik, Anwendungstechnik, Data Science oder Technische Informatik. Das hat sich ein bisschen verschoben über die Jahre: Lange bildeten die Berufe im Metallbereich den Schwerpunkt bei Phoenix Contact. Dann war es die Elektrotechnik. Jetzt geht es mehr und mehr zu den Informationstechnologien.

Blick in die Trainingswerkstatt bei Phoenix Contact
Ein Blick in die Trainingswerkstatt bei Phoenix Contact

Welche Schwerpunkte erwarten die Auszubildenden bei dir in der Werkstatt?

Wir vermitteln hier das Handwerk – Mechatronikerinnen und Mechatroniker lernen das Feilen. Zusammen mit den Elektrotechnikerinnen und Elektrotechnikern lernen sie zum Beispiel auch, Leitungen abzuisolieren und Schaltschränke aufzubauen. Verfahrensmechanikerinnen und Verfahrensmechaniker bekommen beigebracht, die Spritzgussmaschine einzurichten … all diese handwerklichen Dinge, die später notwendig sind, werden hier vermittelt.

Sind die Leute, die eine kaufmännische Ausbildung machen, auch in der Werkstatt und am Feilen?

Nein, die feilen natürlich nicht, aber sie erhalten wichtige Einblicke in gewisse Bereiche. Gerade die IT-Technologie wird auch in der Werkstatt vermittelt. Alle Auszubildenden sind in der Regel das gesamte erste Jahr in der Werkstatt und durchlaufen verschiedene Stationen – je nachdem, für welchen Beruf sie ausgebildet werden. Die lernen hier die Grundlagen.

Wie geht es weiter, wenn das erste Ausbildungsjahr und die Grundlagen abgeschlossen sind?

Das ist ein fließender Übergang. Die Auszubildenden gehen in verschiedene Fachbereiche. So kann sich jeder ausprobieren. Wenn einem ein Fachbereich besonders liegt und man sich da talentiert zeigt, dann wird das auch erkannt. Die Fachbereiche fordern Auszubildende nach Bedarf an. Es lässt sich immer besprechen, wie die Mitarbeitenden dort eingesetzt werden können, wo sie sich auch wohlfühlen.

Wie werden die Auszubildenden der einzelnen Fachbereiche im Arbeitsalltag eingesetzt?

Wir sehen zu, dass den Auszubildenden viele Aspekte und Themen über Projekte vermittelt werden. Das bedeutet konkret, dass eine Gruppe von Auszubildenden oder Studierenden gemeinsam an einem Projekt arbeitet und Aufgaben lösen muss, und das mehr oder weniger selbständig. Dabei begleiten wir sie als Trainer und Ausbilder. Letztendlich geht es darum, praktische Aufgaben zu lösen, diese zu dokumentieren und später auch zu präsentieren – und das immer im Team. Einzelkämpfer sind heutzutage nicht mehr gefragt.

Wie kommt diese Art der Ausbildung bei den jungen Leuten an?

Ich merke immer wieder, dass die sehr aktiv dabei sind und es wertschätzend finden, dass es eben nicht darum geht, nur was für die Ausbildung zu machen, was danach weggeschmissen wird. Wir versuchen, möglichst praxisnahe Aufgaben zu stellen, um die Auszubildenden so bestmöglich auf die Anforderungen des Berufs und des Unternehmens vorzubereiten.

Einmal aus Ihrer persönlichen Sicht heraus: Was ist „typisch Phoenix Contact“, was macht die Firma als Arbeitgeber aus? Was können die jungen Männer und Frauen, die zu Ihnen kommen, erwarten?

Es gibt kein großes Hierarchiedenken. Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander. Wir bieten eine sehr gute, fundierte Ausbildung und viele Entwicklungsmöglichkeiten. Je nachdem, wie lange man bei Phoenix Contact ist, kann man sich hier das ganze Leben lang weiterentwickeln – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Lest auf unserem Blog viele weitere Blogbeiträge zum Thema Ausbildung und Studium oder geht direkt auf unsere Webseite mit Informationen rund um die Ausbildung und das duale Studium bei Phoenix Contact.

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