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Inspiring History Teil 3

Die Gaststätte Bürgerheim an der Gartenstraße 39: die neue Adresse in Blomberg

Bei der Bombardierung von Krupp werden auch die Geschäftsräume der Phönix Elektrizitätsgesellschaft am Essener Bahnhof mehrmals getroffen. Knümann entscheidet sich daher im Jahr 1943 für eine Umsiedlung ins lippische Blomberg, also von der Stadt aufs Land. Wieso gerade Blomberg?

Knümanns Neffe Willi Frisch ist zu der Zeit Vertreter der Schokoladenfabrik Trumpf. Er kommt viel rum und kennt ein verschlafenes, vom Krieg noch nicht heimgesuchtes Örtchen im ostwestfälischen Lippe. Dort, so weiß er, steht ein für die Belange seines Onkels geeignetes Gebäude zur Verfügung: das Gasthaus Bürgerheim an der Gartenstraße 39. Der Betrieb ist geschlossen, weil alle Männer im Krieg sind.

Die Reise beginnt

Also, auf geht’s. Das wenige, was noch da ist – Schreibmaschinen, Karteikästen und Holzkisten mit Montageteilen werden eingepackt. Knümann mit seiner Frau und die drei Mitarbeiterinnen vom Büro kommen mit. Und die Reise in die Zukunft des Unternehmens beginnt.

Das Produktionsteam vor dem Bürgerheim, ganz rechts im Bild Betriebsleiter Carlo Schmidt

Der schöne große Saal im ersten Stock wird zum Montageraum. Einfache Tische werden aneinandergereiht. In die eine Ecke kommt die Buchhaltung, die mit einer spanischen Wand abgetrennt wird. Auf den Schanktisch im Erdgeschoss kommt die Waage und die lange Kegelbahn wird zum Einzelteillager umfunktioniert. Gleichzeitig wird dort auch montiert. Man macht aus der Not eine Tugend und bringt somit auch Arbeitsplätze in die ländliche Region. Fünf von zwanzig, die sich bewerben werden eingestellt. Darunter auch „Fräulein Sternitzke“, später verheiratete Beine. Und als Betriebsleiter wird Carlo Schmidt, genannt Kalle eingestellt. Mitgekommen aus Essen ist Fritz Kallweit, ein früherer Bergmann, der sich um das Lager und die Verpackungen kümmert. Und so läuft der Betrieb während der restlichen Kriegsjahre im ruhigen Lippe weiter.

Der Standort für die Zukunft

Dass diese notgedrungene, dem Krieg geschuldete Umsiedlung der Phönix Elektrizitätsgesellschaft ein wesentlicher Grundstein für den Erfolg und die Zukunft des Unternehmens sein wird, ist zu dem Zeitpunkt keinem der Mitwirkenden bewusst. Knümann und seine Frau vermissen die Großstadt und verlegen ihren Wohnsitz wieder nach Essen. Der Betrieb in Blomberg läuft weiter. Und das Land hält viele Möglichkeiten offen für das „Start-up“. Zum Beispiel die Errichtung eines Produktionsgebäudes.

Aber dazu mehr im vierten Teil, der in zwei Wochen erscheint.

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1 Kommentare

  1. Avatar-Foto

    Spannender Artikel! Besonders interessant ist ja der historische Hintergrund… auf jeden Fall zeigt dieser Artikel auch, dass so ein Umzug, egal ob ins Lippische oder nach Luzern, sogar mit einem Umzugsunternehmen ganz schön anstrengend sein kann.