5
(5)

Unsere Auszubildenden und dual Studierenden aus der Junior Business Unit schlüpfen mit der JBU Contact School immer wieder selbst in der Lehrerrolle, mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern in ihrer Berufsorientierungsphase Unterstützung zu bieten.

Unternehmen im Unternehmen, Sandbox, Experimentierfeld und Arbeitsplatz mit hohem Spaß- und Lernfaktor für junge Leute. Das ist die Junior Business Unit (JBU) bei Phoenix Contact. Sie gehört zur festen Station auf dem Ausbildungsweg der angehenden Industriekaufleute bei Phoenix Contact. Für alle anderen Azubis und dual Studierenden ist das Angebot optional. Felix Aljoscha Schnüll, Elias Block, Paul Klause und Maximilian Grothe sind Teil der Truppe. Elias absolviert die JBU als Industriekaufmann als festes Ausbildungsprogramm. Felix, Paul und Maximilian haben sich als duale Studenten der Fachrichtung Informatik dort beworben. Die Vier schlüpfen derzeit immer wieder selbst in die Lehrerrolle: als Referenten der JBU Contact School. 

Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler drei verschiedener Schulen rund um die Phoenix Contact-Standorte in Blomberg, Schieder und Bad Pyrmont haben mit großer Freude am Unterricht im Rahmen der Contact School im vergangenen Jahr teilgenommen. Die Contact School soll ein fester Bestandteil der JBU werden und ist bereits jetzt ein ziemliches Erfolgsprodukt. Mit „Botschaftern“ wie Maximilian, Felix, Paul und Elias trifft Phoenix Contact vor Ort in den Schulen junge Menschen und macht mit ihnen einen kompletten Schultag der etwas anderen Art. Das definierte Business-Ziel dieser Aktion: den Schülerinnen und Schülern in ihrer Berufsorientierungsphase Unterstützung bieten. 

Von der Schulbank vor die Schulbank

Deshalb muss so eine Contact-School-Session gut geplant, vorbereitet und durchgeführt werden. Das ist immer wieder ein anspruchsvolles Projekt, das die Projektmanagementfähigkeiten der JBU-Absolventen voll fordert. Als Maximilian, Felix, Paul und Elias den Klassenraum zum ersten Mal betraten, um den Schülern zu zeigen, was Elektrotechnik kann, hatten sie eine Menge Arbeit hinter sich. Aber auch ein großartiges Erlebnis vor sich:

„Die Schüler waren begeistert. Wir hatten einen super lockeren Austausch“, resümieren die Vier. „Wir sind ja auch noch nicht so lange aus der Schule raus, da hat man einen ganz anderen Draht zueinander.“ Und auch die Lehrer waren von dem Projektergebnis beeindruckt: „Die sind auf uns zugegangen und haben gesagt, dass gerade die Schüler, die normalerweise nicht so mitmachen, aus sich rausgekommen sind.“

Die Aufgabenstellung der JBU an die „Nachwuchslehrerinnen und -lehrer“: Gestaltet einen Schulunterricht in den Bereichen Elektrotechnik, IT oder für den kaufmännischen Bereich. Die vier JBU-Absolventen entschieden sich, den Technik-Workshop zu betreuen. „Ich habe mich an meine eigene Schulzeit erinnert“, erzählt Maximilian. „Normalerweise baut man im Unterricht nie einen E-Motor zusammen und gerade deswegen wollten wir das mit den Schülerinnen und Schülern machen. Sie sollen etwas Neues kennenlernen und dabei einen Bezug zum Berufsleben bekommen.” Schon war das Thema für die Contact-School-Projektarbeit gefunden. So weit, so gut. Aber jetzt ging der „Spaß“ erst richtig los. 

Wenn man an seine Grenzen stößt

Plötzlich fanden sich die jungen Kollegen in einer Situation wieder, die derzeit wohl allen Projektmanagern rund um den Globus zu schaffen macht: Corona, Warenverfügbarkeit und Lieferketten stellen ganz neue Herausforderungen an Projekt-Setup, -Planung und -Handling. 

„Im Kontakt mit den Schulen hat man dann eben Ansprechpartnerinnen und -partner, die anders organisiert sind und eigene Strukturen haben. So erfährt man dann auch, wo die Grenzen bei der Kommunikation sind. Zum Beispiel, wenn man keine E-Mails schicken kann, weil die Firewall so eingestellt ist, dass sie nichts durchlässt“, erinnert sich Maximilian. Er war Projektleiter und durfte sich um die Akquise und die Kontakte zum „Kunden“ kümmern. Ziel war es, Schulen ausfindig zu machen, in denen die Contact School stattfinden konnte. Zielgruppe in diesem Fall: Schulleitung, Sekretariat und Lehrerschaft.

Was sich in der Praxis bewähren soll, muss vorher getestet werden. Und zu einem richtigen Projekt-Setup gehören auch Testabläufe.  So sollte auch die Contact School erst einen internen Testlauf und dann drei Pilotdurchläufe unter echten Bedingungen an einer Schule erhalten. Elektromotorenbausätze mussten her. Maximilian: „Wir wollten zwei für uns zum Testen und 30 Stück für den Pilotdurchlauf an der Schule haben.“ 

Abwarten und runterfahren

Ansprechpartner dafür war der interne Einkauf.  Schnell stellte sich heraus: Das Tempo der vier Jungs war nicht das, was gerade an den Schulen und bei den Lieferanten möglich war. Elias: „Wir haben auch gelernt, wo Zeitmanagement seine Grenzen hat. Wir waren relativ kurzfristig ausgelegt. Auch bei den Lieferanten mussten wir uns mit unserer Zeitplanung anpassen. Corona hat zu Lieferschwierigkeiten geführt. Wir wollten eigentlich den ersten Testlauf schon im Januar durchführen, aber das wurde ziemlich eng.“

Die 30 Bausätze kamen und kamen nicht. Da hieß es: Geduld haben, Alternativen entwickeln, Lösungen suchen. „Wir hatten am Ende auch gar keine andere Möglichkeit, als irgendwie ruhig zu bleiben, einen Gang runterzufahren und zu sagen: ‚OK – was sind die Alternativen und wie können wir da jetzt rangehen.’“ 

Einen Plan B hatte die Vier nicht wirklich in der Tasche: „Unser Plan B war eigentlich, den Technik-Workshop dann abzusagen“, erklärt Elias. Ein faires Szenario, denn sie hatten ja den ganzen Theorieteil schon auf das Thema abgestellt und sich auch alle methodologischen Gedanken gemacht. „Wir hatten vor, frühzeitig abzusagen und hatten das Schreiben an die Schule auch schon formuliert.“ Die Schule hätte dann nur auf einen Projektteil verzichten müssen. Denn die anderen beiden Projektangebote der JBU für den kaufmännischen und den IT-Teil hätten trotzdem wie geplant stattfinden können.

Glückliche Rettung, großartiger Erfolg

Aber dann kam die Rettung. Zwischenzeitlich sind die Vier nochmal losgezogen und haben den Einkauf für ihre Schmerzen sensibilisiert und das Thema auch beim Lieferanten dringend gemacht. Die Bausätze kamen doch noch rechtzeitig, der erste Probelauf am Anfang des Jahres konnte durchgeführt werden. „Da war auch Glück dabei“, wissen die Vier. Und am Ende hat es, wie bei jedem guten Projekt, niemand gemerkt. Die Contact School ist an diesem Tag super gelaufen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 5

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

0 Kommentare