Der Dank ist unser Lohn
Als Marco Bester im August 2002 über die Arbeitnehmerüberlassung bei Phoenix Contact als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik begann, suchte man Ersthelfer. Seitdem ist er als Betriebssanitäter für die Blomberger Kolleginnen und Kollegen unterwegs. Mehr über ihn im Blogbeitrag.
Engagierte und verantwortungsvolle Mitarbeitende sind das Herz jedes Unternehmens. Und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen hört nach Feierabend nicht auf: Viele bringen sich ehrenamtlich ein und leisten einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft. In unserer Serie stellen wir einige von ihnen vor und zeigen, wie sich privates Engagement mit beruflichen Aufgaben verzahnen kann.
Ausbildung zum Rettungssanitäter
Dafür wurde Marco Bester zunächst in einem zweitägigen Kurs mit den Grundkenntnissen vertraut gemacht. „Der Kollege Andreas Engel, der sehr beim DRK aktiv ist, leitete die Schulung. Zum Schluss sagte er: „Wer mehr wissen möchte, kann gern mal beim DRK vorbeischauen.“ Marco Bester wollte mehr wissen, ging zu einem Dienstabend des DRK „und ich bin gleich eingetreten“. Man schlug ihm vor, eine Sanitäterausbildung beim Kreisverband in Detmold zu machen. „Das war an zwei Wochenenden und endete mit einer Prüfung.“ Über eine weitere Schulung wurde er schließlich Rettungshelfer. „Das sind die Fahrer der Krankentransportwagen bei nicht lebensbedrohlichen Einsätzen.“
Da ging noch mehr. Er ließ sich in der Folge zum Rettungssanitäter ausbilden. „Das dauerte schon drei Monate, vier Wochen davon im Vollzeitunterricht. Plus vier Wochen Tagespraktikum auf einer Rettungswache und vier Wochen Praktikum in einer Klinik. Dort habe ich viele Hüft- und Knieoperationen gesehen. Das war lange nicht so schlimm, wie ich dachte. Mein Eindruck war, dass zumindest diese Chirurgie viel mit Handwerk zu tun hat. Da gibt es Stichsägen, Hammer und Meißel. Die Welt war mir gar nicht mal so fremd.“ Zur Ausbildung im Krankenhaus gehörten auch zwei Wochen in der Notaufnahme. Zum Abschluss gab es eine ganze Woche Prüfungen. Theorie, schriftliche Tests, Reanimationsprüfung und einen praktischen Teil mit zwei inszenierten Notfällen. Am letzten Tag noch eine mündliche Prüfung.
Auf dem Firmengelände im Einsatz
„Seit viereinhalb Jahren bin ich jetzt Rettungssanitäter. Dabei bin ich auch oft bei uns auf dem Firmengelände in Blomberg als Betriebssanitäter im Einsatz. Unser kleines Team der drei Betriebssanitäter in Blomberg besteht aus Gunnar Schlingmann, Petra Wittbrock und mir.“ In Bad Pyrmont gibt es ebenfalls ein Team, bestehend aus Andreas Engel und Julia Schäfer.
„Meistens sind es leichtere Blessuren oder Erkrankungen, die wir mit kleinen Verbänden oder Betreuung versorgen können.“ Jedoch weiß er nie, was ihn bei einem Anruf erwartet. „Auch wenn man am Notfallort ankommt, ist oft nicht sofort ersichtlich, was den Kolleginnen oder Kollegen fehlt. Uns helfen in dieser Situation unsere Basismaßnahmen wie Blutdruck, Puls und Blutzucker messen oder die Gassättigung im Blut ermitteln. Zudem haben wir einen Katalog von Standardfragen.“ Vor Corona wurden die Blomberger Betriebssanitäter relativ regelmäßig gerufen. „Während der Pandemie sind allerdings weniger Menschen auf dem Gelände, daher ist es im Moment ruhiger.“
Er ist auch viel außerhalb des Unternehmens unterwegs. „Zu meinen regelmäßigen Einsätzen in einem normalen Jahr ohne Corona gehört zum Beispiel Wilbasen. Dort stellen wir die Sanitätswache mit zwei Rettungswagen und Notarzt sowie zehn bis fünfzehn Sanitäterinnen und Sanitätern. Wir kümmern uns um die kleineren gesundheitlichen Probleme vor Ort. Da kommen schnell 600 bis 900 Stunden ehrenamtliche Arbeit für die Helfer des DRK zusammen.“
Freundliches Feedback
Apropos Pandemie: „Wir waren auch bei der Evakuierung der Rosenklinik dabei, die im letzten Jahr wegen Corona geräumt werden musste. In Vollschutzanzügen haben wir die Menschen abgeholt und auf die umliegenden Kliniken verteilt. Ein netter Autohändler hat uns mit Schnittchen und Kaffee versorgt.“
Einsätze weit außerhalb der Region gehören ebenfalls zu seinem Leben als Rettungssanitäter. „Ich fahre regelmäßig in einem Patiententransportzug 10 mit, wie sie bei großen Aktionen und katastrophalen Schäden angefordert werden.“ Ein PT-Z 10 besteht aus vier Rettungswagen, vier Krankentransportwagen, einem Führungsfahrzeug und zwei Notärzten und kann zehn Personen versorgen und transportieren. „Zuletzt waren wir z. B. bei der Bombenräumung in Hameln. Dort haben wir uns vor allem um den Transport der evakuierten Anwohnerinnen und Anwohner gekümmert, dich nicht so gut laufen konnten. Mein letzter Großeinsatz war der Kirchentag in Dortmund. Aufgrund der hohen anfallenden Einsätze des Rettungsdienst Dortmund an diesem Tag haben wir eine Rettungswache mitbesetzt und bei den Einsätzen, die über die 112 gemeldet wurden, unterstützt.“
In Hochwassergebieten war er ebenfalls schon, wenn auch nicht bei der jüngsten Katastrophe in der Eifel. „Mein letzter Großeinsatz war das Hochwasser 2013 in Schönebeck.“ Dort arbeitete er in einem sogenannten Betreuungszug: „Wir haben z. B. nachts Lunchpakete gepackt oder Essen vorbereitet, damit die Helfer die an der Front im Einsatz sind, Verpflegung bekommen. In der Freizeit haben wir der Feuerwehr beim Schleppen von Sandsäcken geholfen.“ Ein Teil seiner Motivation dabei: „Die Dankbarkeit der Menschen. Wenn wir im Einsatz sind, kommen immer wieder Leute auf uns zu, die uns sagen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Das sind auch nicht nur die Betroffenen. Dafür mache ich es gern.“
Lesen Sie in weiteren Beiträgen, wie sich die Kollegen Dennis Weiß und Christian Prein im Flutkatastrophengebiet engagiert haben.
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