Auf Augenhöhe: Arbeiten in der Junior Business Unit
Ausprobieren und dabei wachsen – fachlich und persönlich. Ob eine Praktikantin oder einen Praktikanten betreuen, als Botschafterin oder Botschafter vor Schulklassen treten oder einen Post auf Instagram verfassen: Nach dem Ansatz „learning by doing“ lernen die Auszubildenden und dual Studierenden in unserer Junior Business Unit, kurz JBU, vor allem immer etwas Neues dazu. Welche Aufgaben, Prozesse und Ziele sich hinter der JBU verstecken, erzählt Marion Dittrich, Ausbilderin bei Phoenix Contact, im Interview. Sie betreut die JBU zusammen mit ihrem Ausbilderkollegen Marcel Wessel.
Was ist die Junior Business Unit?
Marion Dittrich: Seit 2004 gibt es sie schon – die Junior Business Unit, kurz JBU. Sie ist Teil eines besonderen Ausbildungskonzepts bei Phoenix Contact. Im Grunde genommen kann man sagen, dass die JBU ein kleines Unternehmen im Unternehmen ist.
Generell geht es in dem Ausbildungskonzept der JBU darum, eine gesamtheitliche Handlungskompetenz zu erwerben. Diese soll die Auszubildenden und dual Studierenden befähigen, Aufgaben und Projekte am Ende der Ausbildung eigenständig und verantwortungsbewusst zu bearbeiten. Das brauchen sie später für ihre Arbeit in den Fachbereichen nach der Ausbildung. Dafür setzen unsere Azubis reale Projekte um. Auch die Entwicklung der persönlichen Kompetenzen, der Soft Skills, ist ganz wichtig. Darunter zählen z. B. Empathie, Kompromissfähigkeit, Gewissenhaftigkeit und Solidarität. Aktiv und auf Augenhöhe arbeiten wir zusammen.
Alle kaufmännischen Auszubildenden sind über einen Zeitraum von zwei Jahren in der JBU tätig. Das heißt, die Industriekaufleute und Kaufleute für IT-Systemmanagement. Für sie ist die JBU eine Ausbildungsabteilung wie die anderen Fachabteilungen. Auch die dual Studierenden sind Teil der JBU. Diese können sich für eine Mitarbeit von einem Jahr entscheiden, ab dem zweiten Jahr beginnt dann das Studium. Insgesamt arbeiten 30 Auszubildende und dual Studierende in der JBU.
Zur JBU gehören vier Geschäftsfelder. Wie sehen die aus?
Marion Dittrich: Zur JBU gehören vier Geschäftsfelder. Die Praktikantenbetreuung ist Ansprechpartner rund um Praktika bei Phoenix Contact. Dazu gehören die Ausschreibung auf der Karriereseite, die Organisation und Durchführung der Praktika bis hin zur Ausstellung des Praktikumszeugnisses. Die Kolleginnen und Kollegen planen auch regelmäßig das digitale #CONTACTlose Praktikum und führen es durch.
In der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler sowie Schulen plant, organisiert und hält die JBU Berufsinformationsveranstaltungen an Schulen, auf Berufsmessen oder im hauseigenen Training Center in Schieder. Hinzu kommen Bewerbungstrainings an Schulen oder Werksführungen. Beim Konzept CONTACTSchool übernimmt die JBU für einen Tag den Unterricht ab der achten Klasse.
Im Marketing ist die JBU verantwortlich für die Themen Ausbildung und duales Studium in den Social Media-Kanälen von Phoenix Contact. Darunter fällt alles rund um Posts und Storys auf Instagram, wie die Erstellung, Planung und Analyse. Das Marketing arbeitet eng mit der Praktikantenbetreuung und der Berufsorientierung zusammen.
Auch das Controlling übernimmt die JBU selbst. Hier geht es um die Planung und Durchführung von Terminen, wie dem wöchentlichen Treffen der Managementrunde oder regelmäßigen Austauschrunden. Auch die Steuerung von Projekten über Kanban-Boards gehören dazu. Mithilfe von Zahlen, Daten und Fakten werden alle Geschäftsfelder aufbereitet. Hinzu kommen die Organisation und Durchführung der Einarbeitung neuer JBU-Mitglieder sowie der reibungslosen Verabschiedung nach ein bis zwei Jahren.
Welche Erfolge hat die JBU bisher erzielen können?
Marion Dittrich: Die JBU hat den Instagram-Kanal „phoenixcontact1923“ aufgebaut. Hier wird mehrmals die Woche über die Ausbildung und das duale Studium bei Phoenix Contact berichtet.
Durch die JBU hat auch die Praktikantenbetreuung ganz neuen Drive bekommen. 2021 haben wir acht digitale Praktika mit 228 Teilnehmenden deutschlandweit durchgeführt. Davon konnten wir 16 Personen für eine Ausbildung oder ein duales Studium gewinnen.
Im letzten Jahr haben wir mit dem digitalen Praktikum sogar den zweiten Platz beim Trendence Award erzielt. Darauf sind wir sehr stolz.
Dank der JBU ist auch unsere Präsenz an den Schulen im Umkreis enorm. Im Bereich Berufsorientierung halten wir zu 40 Schulen in den Kreisen Lippe, Hameln, Bad Pyrmont, Paderborn und Höxter Kontakt. Die JBU nimmt durchschnittlich an circa 90 Veranstaltungen pro Jahr teil. Darunter fallen Schulbesuche, Messen und allgemeine Berufsinfotage an Schulen. Phoenix Contact erreicht damit rund 4.000 Schüler pro Jahr.
Wie steht es um die Organisation und den internen Austausch?
Marion Dittrich: Kommunikation ist ein wichtiges Thema. Die einzelnen Geschäftsfelder treffen sich ein- bis dreimal die Woche. Die ganze JBU trifft sich einmal die Woche. So ist jeder darüber informiert, was in den jeweiligen Geschäftsfeldern abläuft und anliegt. Jedes Geschäftsfeld hat einen Hauptverantwortlichen und einen stellvertretenden Manager. Die Manager stimmen Ziele und Projekte für ihr Geschäftsfeld mit Marcel und mir ab.
Zu Beginn der Arbeit in der JBU gibt es eine umfassende Einarbeitung. Alle Tätigkeiten werden erklärt. Bei kleinen Projekten und Aufgaben wird direkt mitgearbeitet. Dann heißt es: ausprobieren und machen. Es gibt natürlich auch Prozessketten und Dokumentationen zu den einzelnen Aufgaben, wie in anderen Fachbereichen auch. Aber das Schöne in der JBU ist: Die Auszubildenden und dual Studierenden lernen voneinander und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter.
Warum ist der Aspekt „Auf Augenhöhe“ in der JBU so wichtig?
Marion Dittrich: Einerseits arbeiten Marcel und ich mit den Teilnehmenden der JBU auf Augenhöhe. Auszubildende und dual Studierende sind für mich ernst zu nehmende Kollegen. Auch ich kann noch viel von ihnen lernen, wie z. B. über die Sprache der jungen Zielgruppe oder welche Social-Media-Kanäle gerade so beliebt sind. Andererseits arbeiten die Auszubildenden und dual Studierenden mit unseren Interessensgruppen (Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern etc.) auf Augenhöhe. Sie treten ihnen als Botschafter oder Botschafterin gleichwertig gegenüber. Das ist ein großer Mehrwert für uns! Kurz zusammengefasst: Wertschätzung spielt eine große Rolle.
Die JBU bietet jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei Phoenix Contact entschieden haben, die Möglichkeit persönlich zu wachsen und an Reife zu gewinnen. Es ist schön zu sehen, wie sich die jungen Menschen schon nach kurzer Zeit in der JBU entwickeln.
Hast du auch Lust auf eine Ausbildung oder ein duales Studium bei Phoenix Contact? Dann bewirb dich schon jetzt für das nächste Jahr: Ausbildung und Duales Studium – Alle aktuellen Stellenangebote.
Fotos: Thomas Franz-Westemeyer Werbefilm und Fotoproduktionen, Hessisch Oldendorf
Als Digital Native sind Social Media und Blogs aus meinen Leben kaum wegzudenken. Ich bin ein großer Fan sozialer Netzwerke, da Kreativität, Networking und Inspiration an erster Stelle stehen. Neue Kulturen und die schönen Ecken der Welt lerne ich aber lieber analog kennen – auch in Form von Wochenendtrips. Besucht mich gern auf LinkedIn oder Xing.
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