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Der Zusammenhang ist spannend: Auf der einen Seite verspricht die fortschreitende Digitalisierung der Industrie ihren Beitrag zu leisten für mehr Klimaschutz. Auf der anderen Seite schrauben Digitalisierung und IT-Vernetzung den Bedarf an elektrischer Energie nach oben. Auch bei Phoenix Contact hat die EDV ordentlich Hunger nach Leistung. Neue Kälteanlagen sorgen dafür, dass Prozessoren und Speicher einen kühlen Kopf bewahren.

Die Betreiber von Rechenzentren und Serverfarmen stehen vor der Herausforderung, ihre Systeme möglichst effizient zu kühlen. Mit Blick auf die unternehmensweiten Nachhaltigkeitsziele sind bei Phoenix Contact am Hauptsitz in Blomberg zwei neue Aggregate in Betrieb gegangen. Der Effekt: Zwei Drittel weniger Stromverbrauch im Vergleich zu den Altgeräten.

Der Hunger der Rechenzentren nach Energie

Um ein Gefühl zu bekommen, wie viel Einsparungen die zwei Kältemaschinen bringen: „Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von mehr als 60 Einfamilienhäusern“, sagt Stefan Gottschalk, Energiemanager bei Phoenix Contact. Ein Drittel der Kosten übernimmt der Bund im Rahmen einer Förderung zur Energieeinsparung. Welchen Stellenwert Rechenzentren im Klimaschutz einnehmen, zeigt anschaulich der Jahresbericht der Bitkom 2022. Die Kernaussage: Der Energiehunger der Rechenzentren wächst von Jahr zu Jahr. Laut Studie zählt Deutschland rund 3000 größere Rechenzentren mit mehr als 40 kW IT-Anschlussleistung und mindestens zehn Serverschränken. Der stetige Ausbau resultiert laut Branche vor allem daraus, dass das Cloud Computing enorm zulegt. 

Die beiden neuen Kälteanlagen verbrauchen deutlich weniger Strom

Bessere Regelung für niedrigen Verbrauch

Die alten, wie neuen Kälteanlagen haben die Aufgabe, die Server- und Speicherschränke zwei Etagen tiefer mit kühler Luft zu versorgen. Von diesen IT-Technikbereichen gibt es aus Sicherheitsgründen zwei Stück in zwei getrennten Gebäuden. Die räumliche Separierung dient vor allem dem Brandschutz. Die neue Kältezentrale in Gebäude 18 arbeitet im Vergleich zur Vorgängergeneration mit einem verbesserten Start-Stopp-Verhalten sowie einem weiter gefassten Leistungsbereich.

Ein weiterer Pluspunkt: Die beiden Aggregate arbeiten gemeinsam an einem Kältekreislauf und teilen sich die geforderte Leistung energetisch ideal auf. Die Maximalleistung wird nicht stetig abgerufen, sondern greift nur bei Spitzen, da die Aggregate bei Volllast an Wirkungsgrad verlieren und zudem auch der Verschleiß zunimmt. Solche Details machen den Unterschied aus, ob bei einer Modernisierung nur Geräte mit hohem Wirkungsgrad zum Einsatz kommen oder das Hauptaugenmerk darauf liegt, den Gesamtzusammenhang zu optimieren. 

Räumliche Anpassungen sparen ebenfalls

Möglichst sparsam kühlen ist die Devise in den Serverräumen

In der Tat: Die größten Effizienzgewinne lassen sich nicht auf der Geräteebene allein realisieren, sondern mit einer Gesamtoptimierung des kompletten Systems – dies vor allem in Gestalt konzeptioneller Verbesserungen. Diese Aussage spiegelt sich wider in einer veränderten Kühlweise der Servereinheiten. Statt den gesamten Raum auf optimale Betriebstemperatur zu bringen, setzt die IT in Blomberg auf thermisch abgegrenzte Funktionsbereiche – vergleichbar mit isolierten Boxen. Darin sind jeweils zwei Serverschrankreihen mit der Rückseite zueinander platziert. Die Kaltluft wird von den beiden Vorderseiten eingeblasen, durchströmt die Geräte und verlässt sie aufgeheizt nach innen. Von dort geht die Luft gebündelt nach außen. Der Vorteil dieses komprimierten Aufbaus besteht darin, deutlich geringere Luftmengen herunter kühlen zu müssen, was unter dem Strich spürbar den Leistungsbedarf an elektrischer Energie senkt. Warmgangeinhausung nennen das die Fachleute. Dieser Aufbau gilt als effizient und lässt sich zudem vergleichsweise einfach aufbauen. 

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