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Wenn der Content stimmt, kommen die Nutzer. Aber leider kommen sie in Zeiten der Medienschwemme nicht mehr von allein. Zu vielfältig ist die kunterbunte Welt der Informationsbeschaffung geworden. Tipps für eure Präsenz auf Social Media verraten wir euch in einem Dreiteiler. Heute gibt’s den dritten Teil.

Mit unserer Career-to-go-Reihe beleuchten wir verschiedene Karrierethemen für dich und geben hilfreiche Tipps für den Alltag in kompakter Form – quasi für unterwegs!

In Teil 1 und Teil 2 haben wir schon erklärt, warum es wichtig ist, sich auch privat auf Sozialen Netzwerken zu tummeln und wie ihr die Reichweite eurer Kanäle erhöhen könnt. Heute gibt es das zweite Beispiel – aus dem Berufsleben. Wenn der Content stimmt, kommen die Nutzer. Eine Erkenntnis, die mein Redaktionsteam und mich bei der Entwicklung eines neuen Channels leitete. Ich war bei meinem letzten Arbeitgeber unter anderem zuständig für die Nutzfahrzeug-Berichterstattung. Was damals (und heute) auffiel: Während über Pkw unzählige Blogs und Websites teils hochemotional und sehr professionell berichten, werden die blechernen Lastenesel sträflich vernachlässigt. Jedenfalls, wenn es um digitale Berichterstattung geht.

Lücke identifiziert

Social Media ProfilDas Vorgehen war aber komplett unterschiedlich zum privaten Blog. Wir entschlossen uns, zunächst einen YouTube-Channel aufzubauen. Möglichst professionell, denn sowohl die Zielgruppe Leserschaft als auch die Zielgruppe Werbetreibende sind im Fahrzeugsektor selber extrem professionell aktiv. Ruckelvideos und stümperhafte Schnitte waren also tabu. Glück und Kontakte sorgten für die Beteiligung eines exzellenten Videofilmers und -schnittexperten. Um möglichst authentisch zu bleiben, entschlossen wir uns, dass der verantwortliche Redakteur in eigenen Worten das filmische Geschehen kommentiert. Mit anderen Worten: Ich stand auf einmal selber vor der Kamera.

Das hört sich easy an und das sieht auch einigermaßen einfach aus. Ist es aber gar nicht, wenn man kein gelernter Schauspieler oder Selbstdarsteller ist. Zum Glück ist der oben erwähnte Profi mega versiert in Sachen Schnitt, sodass alle Äh’s und Öh’s und Stotterer ausgemerzt wurden.

Streuung über verschiedene Medien

Gleich die ersten Videos wurden ein voller Erfolg, denn wir sind mit Schwung in eine echte Lücke gestoßen. Es folgten etliche weitere Aufnahmen, mittlerweile haben mehr als 150.000 User die filmischen Machwerke studiert. Um den Traffic auf dem YouTube-Channel zu intensivieren, haben wir von Beginn an Facebook aktiv genutzt und auch hier die entsprechenden Nutzergruppen mit einem begleitenden Kanal gezielt angesprochen. Gelernt ist schließlich gelernt – das hatte meinem privaten Blog ja schon zu Schwung verholfen. Da jetzt aber ein Medienhaus dahinter stand, haben wir auch zielgerichtet Werbung geschaltet.

Wichtiger als Werbung ist aber der Inhalt, der über die jeweiligen Kanäle ausgesendet wird. Da Facebook ein eher privates Social Media Netz ist, haben wir hier „behind the scenes“-Inhalte veröffentlicht. Sie sollten das Team und ihr Wirken anfassbar machen und zur direkten Kommunikation einladen.

Der eigene Account bei Instagram war folgerichtig, allerdings in diesem Fall eher zweitrangig.  Denn rein über Fotos gewinnen die rollenden Blechbüchsen selbst bei raffiniertester Fotografie keinen Schönheitspreis. Die Kampagne wurde begleitet durch Fahrzeugtests, die ich nicht nur durchführte, sondern auch in die Handwerksmedien des Verlags einstreute. Gemeint sind damit alle Medien, also sowohl die gedruckten Fachpublikationen als auch die unterschiedlichen Homepages der jeweiligen Redaktionen.

Auf zum digitalen Magazin

Der Erfolg auf allen Seiten war so groß, dass wir jetzt den nächsten Schritt wagten: das Kreieren eines ganz neuen Magazins. Und zwar digital. Die Texte waren zügig angepasst an eine schnellere Art des Erzählens, die Fotos und Videos waren sowieso vorhanden. Was noch fehlte, war das passende Magazin. Mit einer Berliner Truppe von Spezialisten identifizierten wir eine Software, die aus „normalen“ pdf tatsächlich lebendige digitale Magazine macht (Issue).

Es dauerte einige Wochen, bis die nahezu fertigen Inhalte zu einem spannenden Magazin vereint waren, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat und das sowohl in Sachen Inhalt als auch Optik ganz neue Wege gehen wollte.

Jetzt zahlten alle einzelnen Anstrengungen bei YouTube, Facebook und Co auf das zentrale Medium ein und erreichten in Windeseile signifikante Zugriffszahlen. Die Lernkurve war enorm, der Erfolg gab uns aber recht und zeigt noch jetzt, dass es, die richtige Strategie vorausgesetzt, lohnt, sich mit Social Media zu beschäftigen. Nicht auf Lehrgängen, nicht auf Seminaren, nicht durch Agenturen oder externe Experten – Kreativität beginnt in diesem Fall zu Hause.

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